Der NASA-Marslander Phoenix konnte in den vergangenen Wochen erneut aus dem Orbit des Roten Planeten fotografiert werden.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA, SpaceflightNow. Vertont von Peter Rittinger.
Mit Hilfe der HiRISE-Kamera an Bord der Sonde Mars Reconnaissance Orbiter gelangen Ende Juli und Ende August Bilder vom Lander Phoenix aus einer Marsumlaufbahn. Diese zeigen die Station wenige Wochen vor der vorhergesagten größten Kälte in einer unwirtlichen Landschaft, teilweise überdeckt von gefrorenem Kohlenstoffdioxid (Trockeneis) an seiner Landestelle in der Nordpolarregion des Roten Planeten. Die Auflösung der Bilder beträgt etwa 30 Zentimeter pro Pixel.
Phoenix landete im Mai vergangenen Jahres auf dem Mars und brachte Wissenschaftlern und der interessierten Öffentlichkeit weltweit wochenlang spannende und neue Erkenntnisse. Während dreier Monate wurden nicht nur Bilder gemacht und Wetterdaten aufgezeichnet. Hochentwickelte automatische Labore an Bord der Sonde untersuchten mehrere Bodenproben auf stoffliche Zusammensetzung und das Vorhandensein von Wassereis.
Letzte Woche begann in der Landeregion von Phoenix der Marsfrühling. Im Augenblick kann der Mars Reconnaissance Orbiter aber keine Bilder von der Oberfläche liefern, da er sich seit Wochen in einem Sicherheitsmodus befindet, in dem keine wissenschaftlichen Daten gewonnen werden. Die anderen aktiven Marssonden verfügen über keine so hochwertige Optik, um den kleinen Lander abbilden zu können.
Obwohl es äußerst unwahrscheinlich ist, dass Phoenix nach seiner monatelangen eisigen Umklammerung im Marspolarwinter noch funktioniert, will die NASA im Januar einen Versuch wagen, Kontakt aufzunehmen. Dann steht die ferne Sonne wieder so hoch am Marshimmel, dass die Solarzellen ausreichend Energie liefern könnten, um die Systeme des Landers zu reaktivieren.
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