MESSENGER-Flyby gelungen – aber ohne Daten

Die Merkursonde MESSENGER hat bei ihrem dritten und letzten Vorbeiflug am innersten Planeten unseres Sonnensystems zeitweilig auf den Safe-Mode umgeschaltet.

Ein Beitrag von Daniel Schiller und Günther Glatzel. Quelle: NASA, Raumcon.

NASA/APL der Johns Hopkins University
Merkur im nahen Infrarot aus 26.900 Kilometern Entfernung.
(Bild: NASA/APL der Johns Hopkins University)

Dabei wurden alle wissenschaftlichen Geräte deaktiviert. Deshalb gibt es vom unmittelbaren Vorbeiflug keine Daten. Während der Schattenphase und 4 Minuten vor der engsten Annäherung an den Merkur ging der Kontakt zur Sonde verloren. Im abgesicherten Modus werden automatisch alle „unwichtigen“ Teile des geplanten Programms aufgegeben, die Sonde hat sich nur noch um ihren Status gekümmert und Betriebsdaten gespeichert. Nach mehreren Stunden wurde der normale Betrieb wiederhergestellt und gespeicherte Daten übertragen. Man vermutet eine unerwartete Konfiguration im Energiesystem der Sonde während der Finsternis als Ursache. Nach der Wiederaufnahme des Betriebs hat man versucht, so viele Beobachtungen wie möglich während des Abflugs nachzuholen.

Der Flyby allerdings war offensichtlich erfolgreich. Durch die Passage am Merkur gegen dessen Flugrichtung konnte die Geschwindigkeit der Sonde soweit verringert werden, dass bei der nächsten Begegnung von MESSENGER und Merkur durch den Einsatz eines Bremstriebwerks in einen Orbit um den Planeten eingeschwenkt werden kann. Dies soll am 18. März 2011 geschehen.

NASA/APL der Johns Hopkins University
Aufnahme kurz vor dem Ausfall aus 16.200 Kilometern Abstand.
(Bild: NASA/APL der Johns Hopkins University)

MESSENGER steht für MErcury Surface, Space ENvironment, GEochemistry and Ranging, also Merkuroberfläche, Weltraum-Umgebung, Geochemie und Höhenmessung. Die Sonde wurde am 3. August 2004 gestartet und ist erst die zweite, die Merkur aus der Nähe erkundet. Mitte der 1970-er Jahre war die Sonde Mariner 10 dreimal am Merkur vorbeigeflogen.

Raumcon:

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