Nanosail D2: Spätzünder

Der Sonnensegelexperimentalsatellit Nanosail D2 ist gestern offenbar unerwartet doch noch aus dem Muttersatelliten ausgesetzt worden.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA.

NASA/Ames Research Center
Nanosail D2 im entfalteten Zustand
(Bild: NASA/Ames Research Center)

Der Auswurf des kleinen Satelliten geschah spontan, ohne Zutun der Bodenstation. Entdeckt wurde der verspätete Erfolg bei der Überprüfung der Telemetriedaten des Muttersatelliten FASTSat (Fast Affordable Scientific and Technology Satellite). Mittlerweile haben Funkamateure das Signal von Nanosail D2 empfangen.

Nun sind die Mitglieder des Entwicklerteams zuversichtlich, dass der Nanosatellit seine Aufgabe doch noch erfüllen wird. Mit dem Auswurf begann ein dreitägiger Countdown, nach dessen Ablauf sich ein etwa 12 Quadratmeter großes Polymersegel entfalten soll.

Zwei Ziele der FASTSat-Mission sind das erfolgreiche Aussetzen eines Nanosatelliten aus einem Minisatelliten sowie das Entfalten des Sonnensegels. Derartige Segel könnten in Zukunft sowohl als treibstoffunabhängiger Antrieb als auch als Bremse für Weltraummüll verwendet werden, die helfen, gefährliche Teile schneller in die Erdatmosphäre zu steuern.

An Bord von FASTSat befinden sich 5 weitere kleine wissenschaftlich-technische Experimente. FASTSat war am 20. November 2010 gemeinsam mit 5 anderen Kleinsatelliten und 2 Nutzlastattrappen auf einer Minotaur-4-Trägerrakete ins All gestartet.

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