NASA findet Beweis jüngerer Vulkanaktivität auf Venus

Zum ersten Mal ist es Wissenschaftlern gelungen, ein klares Zeichen für jüngere vulkanische Aktivität auf der Venus auszumachen. Sie entdeckten indirekt Spuren von kürzlichen Lavaströmen auf deren Oberfläche.

Ein Beitrag von Klaus Donath. Quelle: NASA, JPL.

Die Observationen zeigen, dass es Ausbrüche vor wenigen Hundert Jahren bis 2,5 Millionen Jahren gegeben hat. Daraus schließen Wissenschaftler beim JPL, dass geologische Aktivität weiterhin existiert. Das macht die Venus zum Mitglied im erlauchten Club der Planeten, wo innerhalb der letzten 3 Millionen Jahre eine vulkanische Aktivität nachgewiesen werden konnte.

Mit Hilfe von Aufnahmen der europäischen Venus-Express-Mission, welche den Planeten seit 2006 umkreist, konnten diese Ergebnisse präsentiert werden. Zusätzlich wurden auch Daten von Magellan, einer NASA-Raumsonde, verwendet, welche von 1990 bis 1994 die Oberfläche untersuchte.

Wissenschaftler konnten Unterschiede in 3 vulkanischen Regionen feststellen, wo neuere Lavaströme aufgrund Ihrer Infrarot-Ausstrahlung ausgemacht wurden. Dabei müssen höhere Temperaturen nicht automatische Hitze aus vulkanischer Aktivität bedeuten, aber man weiß, dass das intensive Wetter auf der Venus die Oberflächentemperatur normalerweise dominiert, was wiederum das Indiz für Vulkanismus ist. Die gemessenen Temperaturunterschiede sind nicht so deutlich wie sie die Farben suggerieren. Es geht hier lediglich um wenige Grade Differenz zur Umgebung.

Wie auf der Erde sind Täler wärmer als Berge. Da ja die Atmosphäre der Venus so dicht ist, dass sie komplett die Temperatur auf der Oberfläche bestimmt, ermöglichte dies den Wissenschaftlern, eine Vorhersage über die Temperatur an den verschiedenen Stellen der Oberfläche zu tätigen und ein Modell zu erstellen. Durch Messungen von VIRTIS (Visible and Infrared Thermal Imaging Spectrometer, einem Instrument von Venus Express) im letzten Jahr konnten bestimmte Geländebereiche gefunden werden, wo die Temperatur von der Vorhersage um 2-3 Grad abweichen. Genau auf diese Stellen hat sich das Team bei seiner Studie konzentriert.

Sue Smrekar, einer der Wissenschaftler von NASA’s JPL in Kalifornien, meint, dass die geologische Geschichte auf Venus lange ein Rätsel war. Zwar gaben vorangegangene Venus-Missionen Hinweise auf vulkanische Aktivität, allerdings konnte der Zeitraum laut Smrekar bisher nicht eingegrenzt werden.

Etwas musste für eine Erosion auf Venus’ Oberfläche verantwortlich sein, da man bisher nur etwa 1.000 Krater finden konnte. Eine kleine Anzahl verglichen mit anderen Himmelskörpern im Sonnensystem.

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