NASA startet Centennial Challenges-Wettbewerb

Die NASA hat gestern auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben, um was es bei den ersten beiden Wettbewerben im Rahmen des im letzten Jahr ins Leben gerufenen Centennial Challenges-Programms geht.

Ein Beitrag von Gero Schmidt. Quelle: spacetoday.net.

Ziel ist zum einen die Entwicklung von neuen, sehr reißfesten Materialien, die sich zur Herstellung so genannter tethers (zu deutsch etwa: Band, Seil) eignen, und zum anderen die Entwicklung von drahtlosen Energie-Übertragungstechnologien (wireless power transmission). Beides würde für den Bau eines Weltraumlifts (space elevator) benötigt.
Diese Auswahl ist nicht weiter verwunderlich, da die NASA beim Centennial Challenges-Programm eng mit einer privaten Organisation, der Spaceward Foundation, zusammenarbeitet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Entwicklung eben eines solchen Weltraumaufzugs voranzutrieben. Der Weltraumaufzug ist ein noch im frühen Entwicklungsstadium befindliches Konzept, das den Zugang zum Weltraum eines Tages revolutionieren könnte.

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(Quelle: Elevator 2010)

Über die nächsten zwei Jahre will die NASA 400.000 Dollar für Centennial Challenges ausgeben. Die Gewinner in diesem Jahr erhalten 50.000 Dollar, im nächsten Jahr winken dem Sieger sogar 150.000 Dollar. Die an die teilnehmenden Teams gestellten Anforderungen werden natürlich ebenso steigen.

Als Vorbild für Centennial Challenges dient der Ansari X-Prize. Bei diesem im letzten Jahr von Burt Rutan und seinem Team gewonnen Wettbewerb ging es darum, privat finanzierte, suborbitale Raumflüge durchzuführen. Das Medienecho war enorm und das Geld, das die teilnehmenden Firmen investierten, entsprach einem Vielfachen des zu gewinnenden Preisgeldes von 10 Millionen Dollar. Die NASA hofft nun auf einen ähnlichen Erfolg; insbesondere will man Gruppen ansprechen, die sonst nicht im Luft- und Raumfahrtbereich tätig sind. Die Siegprämien scheinen zum jetzigen Zeitpunkt noch etwas mager, doch das hängt auch damit zusammen, dass die Raumfahrtbehörde ohne Ermächtigung vom US-Kongress nur Preise von maximal 250.000 Dollar ausloben darf. Sollte diese Beschränkung noch aufgehoben werden, worum sich die NASA zur Zeit bemüht, so wären nach Aussage von hochrangigen NASA-Mitarbeitern durchaus Preisgelder im zwei oder gar dreistelligen Millionenbereich denkbar.

The Space Elevator

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