Neue US-Raumfahrtpolitik?

Der amerikanische Präsident George W. Bush dürfte in der kommenden Woche ein neues Ziel für die amerikanische Raumfahrt bekannt geben.

Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: SpaceToday.

Dazu könnte auch die Rückkehr von Menschen auf den Mond gehören. Dies jedenfalls behaupten Quellen aus dem US-Kongress. Die Motivation für eine solche Ankündigung dürfte die erfolgreiche Landung des NASA-Fahrzeugs Spirit vor einer Woche auf dem Mars sein. Denn diese hat in der Öffentlichkeit eine großes Interesse für den Roten Planeten geweckt. Damit wurde die Idee wiederbelebt, in einigen Jahrzehnten mit Menschen auf unserem Nachbarplaneten zu landen.

US-Präsident George W. Bush bei einem Anruf beim NASA-Team über die erfolgreiche Landung des Rovers Spirit auf dem Roten Planeten.
(Bild: NASA)

Eine Wiederaufnahme des Mondprogramms wird unter Experten als Voraussetzung für eine mehrjährige bemannte Marsmission angesehen. Denn sowohl die Technologie des Apolloprogramms der 1960er und 70er Jahre, die zu sechs Mondlandungen führten, muss erst neu konstruiert und weiterentwickelt werden. Eine bemannte Marsmission stellt enorme Anforderungen an Technik und Mensch, die aber heute durchaus schon erreichbar wären, wenn auch unter großem finanziellen Einsatz, der nur international zu bewältigen ist. Dazu passt auch das Fernziel des Aurora-Programms der ESA, die eine bemannte Marslandung für 2030 oder 2033 für möglich hält.
Bushs Ankündigung könnte mitte der nächsten Woche stattfinden. Wieviel Glauben man diesem Gerücht schenken darf, ist aber unklar. Denn eine ganz ähnliche Meldung war bereits ende Oktober 2003 kurz nach dem ersten bemannten chinesischen Raumflug durch alle amerikanischen Medien gegangen, ohne dass sie vom US-Präsident erfüllt wurde.

Doch eine mögliche Ankündigung eines neuen Ziels der amerikanischen Wirtschaft ist auch auf einem anderen Hintergrund zu betrachten. In einigen Monaten stehen in den USA Präsidentschaftswahlen an und George W. Bush steht wegen anhaltenden Problemen im Irak und in der Innenpolitik bedingt durch schlechte wirtschaftliche Daten unter Druck. Kurz nachdem gestern die Gerüchte über eine neue US-Raumfahrtpolitik auftauchten, stiegen die Aktien mehrerer US-Raumfahrtunternehmen um zum Teil um über 100 Prozent. Ob sich die Gerüchte bewahrheiten werden, bleibt aber dennoch abzuwarten.

Ausführliche Informationen zum neuen US-Raumfahrtprgramm können Sie in der Ausgabe des InSpace Magazins (#112) ende der kommenden Woche nachlesen.

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