Abdeckung von CHEOPS ist offen

Entscheidender Moment für das Weltraumteleskop CHEOPS: Das Öffnen der Abdeckung hat am Mittwoch, 29. Januar 2020, um 07.38 Uhr wie gewünscht geklappt. Nun wird CHEOPS auf seine Präzision hin geprüft, und es werden erste Bilder gemacht. Eine Medienmitteilung der Universität Bern.

Quelle: Universität Bern.

CHEOPS im Reinraum bei Airbus in Madrid. (Bild: ESA – S. Corvaja)
CHEOPS im Reinraum bei Airbus in Madrid. (Bild: ESA – S. Corvaja)

«Kurz nach dem Start am 18. Dezember 2019 testeten wir bereits die Kommunikation mit dem Satelliten, bevor wir dann am 8. Januar 2020 das sogenannte ‘commissioning’ starteten, das heißt das Starten des Computers, das Testen und die Inbetriebnahme aller Komponenten», erklärt Willy Benz, Astrophysikprofessor an der Universität Bern und Hauptverantwortlicher des CHEOPS-Konsortiums. Alle Tests seien hervorragend verlaufen. «Nun allerdings fieberten wir dem nächsten entscheidenden Schritt entgegen: Dem Öffnen der Abdeckung von CHEOPS», so Benz weiter.

Um 07.38 Uhr am Mittwoch, 29. Januar 2020 war es soweit. Vom Mission Operation Center (MOC) am Instituto Nacional de Técnica Aeroespacial (INTA) in der Nähe von Madrid in Spanien wurde das Kommando zum Öffnen der Abdeckung an CHEOPS gefunkt. «Die Abdeckung wurde geöffnet, indem ein Element, das die Abdeckung geschlossen hielt, mit Strom beheizt wurde. Die Wärme verformte dieses Element und der Deckel sprang auf», erklärt Benz. «Dank den Messungen der angebrachten Sensoren wussten wir innerhalb von Minuten, dass alles wie gewünscht geklappt hat», so Benz weiter.

Erste Bilder sollen in ein bis zwei Wochen veröffentlicht werden

Künstlerische Darstellung von CHEOPS. (Bild: ESA / ATG medialab)
Künstlerische Darstellung von CHEOPS. (Bild: ESA / ATG medialab)

Mit dem erfolgreichen Öffnen der Abdeckung beginnt eine Reihe von neuen Aktivitäten. «In den kommenden zwei Monaten werden viele Sterne mit und ohne Planeten ins Visier genommen, um die Messgenauigkeit von CHEOPS unter verschiedenen Bedingungen zu überprüfen», wie Benz erklärt. Diese Aktivitäten sollen auch dazu beitragen, alle Aspekte des Bodensegments – dem Science Operations Center an der Sternwarte der Universität Genf – im Hinblick auf den Beginn der regulären Wissenschaftsbetriebsphase zu trainieren.

«Die Rohdaten von CHEOPS werden in der sogenannten Datenreduktionspipeline verarbeitet», so David Ehrenreich, CHEOPS-Projektwissenschaftler an der Universität Genf. CHEOPS hat bereits hunderte Bilder geliefert; diese waren wegen der noch geschlossenen Abdeckung jedoch komplett schwarz, haben dem Team aber geholfen, das Instrument zu kalibrieren. Ehrenreich erklärt: «Die vollständige Auswertung der Fähigkeiten von CHEOPS und des Bodensegments wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Wir rechnen aber damit, dass wir die ersten Bilder innerhalb von ein oder zwei Wochen analysieren und veröffentlichen werden können.»

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