Phoenix: Erste Sandkastenspiele

Der Marslander Phoenix macht die nächsten Schritte im Testprogramm. Die kräftige Schaufel am Ende des 2,35 m langen Manipulators nahm die erste Bodenprobe.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA/JPL.

NASA/JPL
Die Schaufel ist speziell gehärtet und kann auch in festem Boden Proben nehmen. (Bild: NASA/JPL)

Nachdem man zunächst die Beweglichkeit des Manipulatorarms und die Qualität der Bilder der Armkamera getestet hat, ist nun die Schaufel an der Reihe. Sie besteht aus einer Speziallegierung und kann auch in hartem Boden erfolgreich Proben entnehmen. Immerhin ist man in einer Zone mit “Bodenfrost” gelandet.

Zum Größenvergleich sieht man auf dem oberen Bild übrigens die CD der Planetary Society “Messages from Earth 2007”. Es liegt etwas Dreck Marsprobenmaterial darauf, das offensichtlich die Schaufel bei ihren ersten Testeinsätzen verloren hat.

Es gibt bereits ein paar solcher verunreinigter Stellen auf dem Phoenix-Deck, und es werden im Verlauf der Mission bestimmt noch mehr werden.
Unter der Sonde sind, offenbar freigelegt durch den Bremsstrahl der Landetriebwerke, glatte, plattenartige Strukturen zum Vorschein gekommen. Ob es sich dabei um Gestein oder Eis handelt, steht noch nicht fest.

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Die erste Bodenprobe. (Bild: NASA/JPL)

Zuerst wird man wohl lockere Bodenproben entnehmen, die dann gründlich analysiert werden. Dazu stehen ein Gasanalysator, ein optisches und ein Rasterkraft-Mikroskop, eine Adhäsionsteststrecke und ein elektrochemisches Labor zur Verfügung.

Ein gemeldetes Problem mit einem Heizelement scheint von untergeordneter Wichtigkeit zu sein. Zum Einen arbeitet man an einem Verfahren, mit dem man das Problem umgehen kann, zum Zweiten gibt es offenbar ein Backup-System.

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Kratzspuren auf dem Marsboden.
(Bild: NASA/JPL)

Alles in Allem kann man wohl recht optimistisch in die nähere Zukunft blicken. Die ersten Analyseergebnisse werden auch nicht mehr lange auf sich warten lassen, da die Gesamtmissionsdauer ja auf nur 90 Tage angesetzt ist.

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