Gestern morgen startete eine vierstufige Trägerrakete vom Typ Polar Space Launch Vehicle (PSLV) vier kleinere Satelliten auf niedrige Erdumlaufbahnen.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: SpaceFlightNow, Skyrocket. Vertont von Peter Rittinger.
Der Start erfolgte am 12. Oktober 2011 gegen 7:31 Uhr MESZ, 11:01 Uhr Ortszeit, vom indischen Startgelände bei Sriharikota aus. Rund 22 Minuten später wurde die etwa 1.000 kg schwere Hauptnutzlast, der indisch-französische Atmosphärenforschungssatellit Megha-Tropiques, ausgesetzt. Wenig später folgten ihm die Kleinsatelliten VesselSat 1, SRMSAT und Jugnu.
Megha-Tropiques soll tropische Stürme, den Monsun und andere Sturmsysteme über einen Zeitraum von wenigstens 3 Jahren verfolgen und Daten über deren Entstehung und Entwicklung sammeln. Dazu werden der Wasserdampfgehalt, Wolken, darin enthaltenes Wasser, Niederschläge und Verdunstung gemessen. Ebenso sollen Aufnahme und Abgabe von Strahlung in der oberen Atmosphäre bestimmt werden, um die Zyklen des konvektiven Systems besser verstehen und modellieren zu können.
Dazu stehen mehrere Messgeräte zur Verfügung: ein abbildendes Mikrowellenradar (MADRAS), ein 6-Kanal-Mikrowellen-Radiometer (SAPHIR) und ein weiteres Radiometer zur Ermittlung der aus der oberen Atmosphäre ins All abgegebenen Strahlung (SCARAB).
Die weiteren Nutzlasten sind ein erster von Luxspace in Luxemburg hergestellter Satellit zur Identifikation und Verfolgung von Schiffen auf den Weltmeeren mittels des internationalen Automatic Identification System, VesselSat 1, der an der Sri Ramaswamy Memorial University entwickelten und gebaute Kleinstsatellit SRMSAT zur Technologieerprobung und Überwachung von Treibhausgasen in der Atmosphäre sowie der am Indian Institute of Technology in Kanpur bereitgestellte Jugnu, der Daten für die Landwirtschaft und Katastrophenmanagement liefern soll. Dazu verfügt er unter anderem über eine miniaturisierte Infrarotkamera.
Der Start war der zwanzigste seit dem Jungfernflug der PSLV im Jahre 1993.
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