VASIMR – In drei Monaten zum Mars?

Die NASA arbeitet derzeit an einem neuartigen Plasmaantrieb, welcher eine Reise zum Mars in nur drei Monaten ermöglichen könnte.

Autor: David Langkamp.

Somit würde VASIMR (Variable Specific Impulse Magnetoplasma Rocket) die Flugdauer zum Roten Planeten auf weniger als die Hälfte der von herkömmlichen Antrieben benötigten Zeit verkürzen, was die Reise für die Astronauten in anbetracht der Strahlung und der Schwerelosigkeit erheblich gesünder und sicherer machen würde.

Das neue Antriebssystem besteht aus drei Kammern. Die erste Kammer hat die Aufgabe Wasserstoff zu ionisieren. In der zweiten Kammer werden die Teilchen dann von Radiowellen in Schwingung versetzt und so auf mehrere Millionen Grad erhitzt. Die dritte Kammer ist eine Art magnetische Düse, welches das Plasma vom Raumschiff abstößt und so den Schub erzeugt. Durch die magnetische Düse läßt sich auch der Schub gezielter steuern und auf die Bedürfnisse des Fluges einstellen.

VASIMR wird am Johnson’s Advanced Space Propulsion Laboratory unter der Leitung von Franklin Chang-Diaz entwickelt. “Als Vorläufer des Fusionsantriebs ist VASIMR eine schnelle und kraftreiche Antriebsarchtitektur,” so Chang-Diaz.

Während der dreimonatigen Reise zum Mars würde ein Raumschiff die ersten sechs Wochen Schub geben und in der zweiten Hälfte der Reise die Geschwindigkeit dann wieder drosseln. Chemische Antriebsformen bräuchten etwa sieben bis acht Monate zum Mars und würden einen großen Teil der Zeit einfach im Raum driften.

Auch auf dem kommerziellen Sektor erhofft man sich mit VASIMR Chancen – Satelliten könnten einfacher im Erdorbit auf ihrer Bahn positioniert werden. Die Umsetzung des VASIMR-Antriebs ist von eine Reihe von Technologien abhängig, die laut Chang-Diaz für das Projekt entwickelt würden. Dies beinhalte auch bei Weltraumtemperatur supraleitende Magneten, kompakte Anlagen zur Stromerzeugung sowie robuste Radiowellengeräte um das Plasma zu erhitzen. Ob VASIMR angesichts der derzeit angespannten Haushaltslage der NASA sowie der technischen Herausforderungen realisiert werden kann, erscheint leider momentan fraglich.

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