Reste einer sehr alten Supernova

Das Chandra Röntgenteleskop der NASA hat neue Fotos von einer Supernova aufgenommen, die im Jahre 1006 am Himmel erschien und heller war als die Venus. Heute wissen wir, dass diese den Tod eines Sterns angekündigt hat, der 7000 Lichtjahre von der Erde entfernt lag.

Ein Beitrag von martinollrom. Quelle: Chandra.

Die Farben auf dem Bild von Chandra wurden verfälscht, um das Gebiet um die Supernova gut erkennbar zu machen. Das Bild zeigt Röntgenstrahlen, deren Ursprung in einer Supernova liegen, die bereits im Jahr 1006 am Himmel erschien. Die Röntgenstrahlen werden von Partikel hoher Energie erzeugt – in dem Bild blau eingezeichnet. Daneben findet man auch noch mehrere Millionen Grad heißes Gase (rot beziehungsweise grünlich im Bild zu erkennen).
Im Jahre 1006 glaubte man noch, dass ein neuer Stern am Himmel erschien, denn plötzlich gab es etwas am Nachthimmel das heller war als die Venus. Da dieses Phänomen aber nur ein paar Tage heller war als die Venus, räumte man damals diesem Phänomen entweder keinen Stellenwert ein oder einen übernatürlichen Stellenwert ein. Heute wissen wir, dass die Supernova mit dem Namen SN1006, die hellste Supernova war die je aufgezeichnet wurde. Heute wissen wir auch, dass damals kein neuer Stern entstanden ist sondern ein alter Stern gestorben ist, der 7000 Lichtjahre von der Erde entfernt lag. Es war ein weißer Zwergstern der mehrere weiße Zwergsterne in seiner näheren Umgebung hatte, die um ihn kreisten. Der Grund für den Tod war einfach die Masse, die die Stabilitätsgrenze überschritten hat.

Chandra
Hier das im Artikel verwendete Bild
(Bild: Chandra)

Das Material das von der Supernova weggeschleudert wurde flog mit einer Geschwindigkeit von mehreren Millionen Kilometern pro Stunde in den Weltraum. Dies erzeugte natürlich enorme und gewaltige Schockwellen. Durch diese Schockwellen wurden die Partikeln schnell und plötzlich beschleunigt, weswegen sie heute auch so hochenergetisch sind. Warum diese Partikeln nicht auch in der näheren Umgebung der ehemaligen Supernova zu finden sind, ist bisher unklar. Eine Möglichkeit wäre, dass die Polung des interstellaren Magnetfeld die Partikel am “flüchten” hindert. Die ersten Schockwellen hatten natürlich den größten Druck und dies löste teilweise eine Rückkopplung auf die folgenden Schockwellen aus, sodass manche wieder zurück zur Supernova flogen. Dies erwärmte die ausgestoßenen Materialen natürlich aufs Neue. Alle roten Gebiete auf dem Bild entstanden durch eine solche Schockwelle die wieder zurückkam, alle blauen Gebiete sind Partikel von Schockwellen, die diese Rückkopplung ausgelöst haben und selbst aber noch weiter geflogen sind. Das Röntgenspektrum von diesem Gas lässt vermuten, dass es mit Sauerstoff und anderen Elementen angereichert ist. Auch Spuren von nuklearen Reaktionen wurden gefunden, die scheinbar während der Explosion stattfanden.
Chandra arbeitet nicht im sichtbaren Licht sondern ist ein Röntgenteleskop. Diese Art der Weltraumuntersuchung wird dort verwendet, wo sichtbares Licht nicht zu uns vordringen kann oder nicht den gewünschten wissenschaftlichen Erfolg bringt. Von Hubble Bildern kann man aber auch oft nicht die Umgebungsbedingungen in einem bestimmten Gebiet bestimmen. Auch hierzu werden Röntgenteleskope verwendet, weil sie sich einfach die Hintergrundstrahlung konzentrieren und das Augenscheinliche nicht berücksichtigen. Eben ein Blick hinter die Kulissen.

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