Die in den Space Shuttles getragenen Advanced Crew Escape Suits (ACES), welche die Besatzung bei Notfällen schützen sollen, müssen offenbar überarbeitet werden.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: AFP.
Dies ist ein Resultat der jahrelangen Untersuchungen zum Columbia-Unglück. Während die Ursache für den tödlichen Unfall bei der Rückkehr der Raumfähre mit abfallenden Eis-Schaumstoff-Teilen des riesigen Außentanks identifiziert ist und die Situation durch verschiedene Maßnahmen verbessert wurde, stellt der jetzt vorgestellte 400-seitige Abschlussbericht auch bei den ACES Sicherheitsmängel fest.
Die orangefarbenen Anzüge, die während des Starts und der Landung getragen werden, bieten keine ausreichende Temperaturisolierung. Offenbar gibt es aber auch Probleme mit der Dichtheit. Einige Raumfahrer müssen während der Rückkehrphase noch Geräte bedienen können und tragen daher keine Handschuhe. Außerdem sind die Helme noch nicht geschlossen. Hier sollten Automatismen eingreifen, die im Notfalle einen hermetischen Verschluss innerhalb von Sekunden herstellen.
Ebenfalls bemängelt wurde, dass durch die schlecht angepassten Helme eine Verletzungsgefahr für die Astronauten bestünde und die Gurte nicht ausreichend Halt böten.
Die Raumanzüge für Notfälle eignen sich nicht für Außenbordaktivitäten, sollen aber ausreichenden Schutz in Notsituationen gewährleisten. Sie wurden aus Druckanzügen von hoch fliegenden Flugzeugpiloten entwickelt und werden von der David Clark Company in Massachusetts hergestellt. Für die letzten Shuttle-Flüge wird es wohl kaum Veränderungen geben, die Astronauten der Columbia hätten auch mit besseren Raumanzügen nicht überleben können. Für Flüge mit dem Orion-Raumschiff ist aber von vorn herein das Tragen von Rettungsanzügen vorgesehen.