Airbus prüft Ozean-Satellit Sentinel-6A auf Einsatzbereitschaft. Testprogramm erfolgreich angelaufen – Start für November 2020 geplant. Eine Pressemitteilung von Airbus Defence and Space.
Quelle: Airbus Defence and Space.
Die Raumfahrtingenieure von Airbus testen gegenwärtig im Raumfahrtzentrum der Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG) in Ottobrunn bei München den Satelliten Copernicus Sentinel-6A auf seine Einsatztauglichkeit im Weltall. Im Rahmen der Testkampagne, die noch bis zum Frühjahr 2020 läuft, stellt das Airbus-Team sicher, dass der Satellit den starken Belastungen beim Start und der rauen Umgebung des Weltraums standhält.
Copernicus Sentinel-6 ist eine operationelle Altimetrie-Mission, mit der die Vermessung der Ozeantopografie im nächsten Jahrzehnt fortgesetzt wird. Sentinel-6 ist mit einem Radarhöhenmesser für hochpräzise, zeitnahe Beobachtungen der weltweiten Meeresspiegelhöhen ausgestattet. Die Veränderung der Meeresspiegelhöhen ist ein wichtiger Indikator für den Klimawandel und die operative Ozeanografie. Sentinel-6 kartiert alle zehn Tage bis zu 95 Prozent der eisfreien Meeresoberfläche und liefert wichtige Informationen über Windgeschwindigkeiten, Meeresströmungen und Wellen, die für die Sicherheit auf See von Bedeutung sind.
Diese Erkenntnisse sollen es Regierungen und Institutionen ermöglichen, einen wirksamen Schutz für küstennahe Regionen aufzubauen. Die Daten sind nicht nur für Katastrophenschutz-organisationen sehr wertvoll, sondern auch für Behörden, die Städteplanung betreiben, Gebäudesicherungen vornehmen oder Deichbauten in Auftrag geben.
Infolge der Erderwärmung steigen die globalen Meeresspiegel derzeit um durchschnittlich 3,3 Millimeter jährlich – mit möglicherweise dramatischen Konsequenzen für Länder, deren Küsten dicht besiedelt sind.
Unter der industriellen Führung von Airbus wurden zwei Sentinel-6-Satelliten für das europäische Umwelt- und Sicherheitsprogramm Copernicus entwickelt. Sentinel-6 gehört zwar zu den Copernicus-Satellitenmissionen der Europäischen Union, wird aber auch dank der internationalen Zusammen-arbeit zwischen der ESA, der NASA, der NOAA und der Eumetsat verwirklicht.
Jeder Satellit wiegt etwa 1,5 Tonnen. Ab November 2020 wird Sentinel-6A als erster der beiden Sentinel-6-Satelliten die 1992 begonnenen satellitengestützten Messungen der Meeresoberflächen fortführen. Sentinel-6B soll 2025 folgen. Copernicus Sentinel-6 baut auf dem Erbe der Jason-Satelliten zur Vermessung der Ozeantopografie und den ESA-Missionen CryoSat-2 und Sentinel-2 sowie auf Grace (die unter der industriellen Führung von Airbus entstanden sind) auf.
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