Der vierte Testflug des Shenzhou-Raumschiffes gilt in allen Belangen als finale Generalproble einer bemannten Mission.
Ein Beitrag von Felix Korsch. Quelle: Xinhua.
Start: 29. Dezember 2002, 16.40 Uhr UTC
Voll ausgestattet mit allen auch für einen bemannten Start nötigen Subsystemen, wurde hiermit das Zusammenspiel des Gesamtsystems Shenzhou getestet. Durch den Erfolg dieser Mission erging letztendlich grünes Licht für einen folgenden bemannten Flug mit Shenzhou 5. Übrigens wurde erstmals ein Tagstart einer CZ-2F, begleitet von den Blicken vieler Parteikader, vorgenommen. An Bord befand sich erneut eine umfangreiche Sammlung an insgesamt 52 Experimenten und wissenschaftlichen Nutzlasten, speziell zu den Bereichen der Erdbeobachtung, Mikrogravitations-Physik, Astrophysik und Biotechnologie. Highlight war zweifellos ein an der äußeren Hülle angebrachte Laserreflektor, mit dem z.B. die Höhe des Meeresspiegels auf den Millimeter exakt berechnet werden kann.
Vor dem Start trainierten mehrere Taikonauten in der Kapsel und erprobten dabei den Einstieg und die Bedienung der Flughardware. Der Kurs der Kapsel wurde so gewählt, dass ein Rendezvous mit einem zweiten Shenzhou-Raumschiff leicht möglich gewesen wäre. Auch dies wird als Indikator gewertet, dass Shenzhou 4 die finale Vorbereitung auf einen ersten bemannten Einsatz war. Die Landung erfolgte nach 108 Erdorbits bzw. sechs Tagen und 18 Stunden Flug am 5. Januar 2003 gegen 11.16 Uhr UTC, 40 Kilometer entfernt von Hohhot in der Inneren Mongolei. Während des Fluges fanden zumindest zwei größere und aufwendigere Bahnkorrekturen statt. An Bord verstaut waren außerdem Weltraumnahrung und persönliches Equipment, z.B. ein entsprechender Raumanzug und ein Rasierapparat.