Sojus 2 startet mit 7 Satelliten

Um 17.55 Uhr MESZ hob die Sojus 2.1b mit Fregat-Oberstufe vom Kosmodrom Baikonur ab. Wegen schlechten Wetters gestern war der Start um einen Tag verschoben worden.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos, Skyrocket, Raumcon.

Riskosmos
Sojus 2.1b mit Meteor M1 auf der Startrampe in Baikonur
(Bild: Roskosmos)

Die Fregat-Oberstufe mit den Satelliten wurde gegen 18.04 Uhr MESZ abgetrennt, nachdem sie ihren Zwischenorbit erreicht hatte. Die Oberstufe bringt die Satelliten nun auf ihre endgültigen Bahnen.

Hauptnutzlast ist der 2,7 Tonnen schwere Wettersatellit Meteor M1. Er soll in einer sonnensynchronen Bahn in etwa 830 Kilometern Höhe ausgesetzt werden. Meteor M1 verfügt über sieben spezielle Instrumente zur Wetter- und Klimaforschung.

Bei MSU-MR handelt es sich um ein Gerät zur Vermessung der Wolkenbedeckung, KMSS ist ein Multikanal-Scanner zur Beobachtung der Erdoberfläche, bei MTVZA handelt es sich um ein abbildendes System zur Erfassung von Atmosphärentemperatur- und Luftfeuchtigkeitsprofilen sowie Seewinden. Einem ähnlichen Zweck dient auch der Infrarotabtaster IRFS 2. Mittels des Radargerätes Severjan sollen Eisflächen vermessen werden und Radiomet dient der radiometrischen Messung von Temperaturen und Druckprofilen in der Erdatmosphäre.

Mit an Bord ist der Rettungssatellit Sterch 2, der Notsignale des internationalen Rettungssystems COSPAS/SARSAT empfangen und weiterleiten kann. Dadurch lässt sich die Position eines Notrufsenders in unwegsamem Gelände oder auf dem Meer bestimmen. Das System gibt es bereits seit den Achtziger Jahren.

Kleinere Nutzlasten sind die Technologiesatelliten Universitetski Tatjana 2, IRIS, UgatuSat und BLITS sowie der südafrikanische Test- und Erderkundungssatellit Sumbandila (ZA 002). Mit ihm sollen Bilder der Erdoberfläche mit einer Auflösung bis zu 6 Metern gemacht werden.

Für die Trägerrakete Sojus 2.1b ist dies nach 2006 der zweite Einsatz. Sie kann bis 4.900 kg Nutzlast in eine sonnensynchrone Umlaufbahn transportieren. Sonnensynchron nennt man einen Erdorbit, auf dem man jeden Punkt der Erde stets zur selben Tageszeit überfliegt. Durch die identische Sonneneinstrahlung lassen sich besser vergleichbare Bilder anfertigen.

Raumcon:

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