Sonne – Beginnt ein neuer Sonnenfleckenzyklus?

Aufnahmen des europäischen Sonnenobservatoriums SOHO könnten erste Anzeichen des Beginns des nächsten Sonnenfleckenzyklus` zeigen. Im jetzigen Minimum der Sonnenaktivität wurde eine Region mit umgekehrter magnetischer Polarität auf der Sonnenoberfläche entdeckt. Sollten sich an gleicher Stelle Sonnenflecken bilden, gilt dies als sicheres Anzeichen des neuen Zyklus`.

Ein Beitrag von Daniel Schiller. Quelle: NASA.

ESA, NASA
Diese aktuelle Aufnahme SOHOs im UV-Bereich zeigt das beobachtete Gebiet mit umgekehrter magnetischer Polarität.
(Bild: ESA, NASA)

Der Sonnenfleckenzyklus beschreibt abwechselnde Phasen solarer Aktivität und Ruhe, welche sich in einem Intervall von ca. 11 Jahren wiederholen. Mit einer hohen Aktivitätsrate einher geht die Ausbildung von Sonnenflecken. Zu Beginn eines neuen Zyklus` bilden sich neue Sonnenflecken in Gebieten zwischen 30° und 40° geografischer Breite auf der Sonnenoberfläche. Gleichzeitig treten dabei auch Gebiete mit umgekehrter magnetischer Polarität auf. Im weiteren Verlauf des Zyklus` bilden sich immer mehr neue Flecken, ihr Entstehungsgebiet bewegt sich aber gleichzeitig zum Äquator hin. Während der höchsten Aktivität liegt das Entstehungsgebiet bei ca. 15° geografischer Breite. Am Ende des Zyklus` bilden sich kaum noch Sonnenflecken und die Entstehungszone reicht nur noch bis 5° geografischer Breite.

Zur Zeit befindet sich die Sonne am Ende ihres aktuellen Zyklus` mit minimaler Aktivität. Es lassen sich nur wenige Flecken am Äquator beobachten. Das jetzige Auftreten einer magnetischen Anomalie (umgekehrte magnetische Polarisation) bei 24° nördlicher Breite gilt als erstes Indiz für den Beginn des nächsten Zyklus´. Sollten sich demnächst noch Sonnenflecken in dieser Region bilden, gilt es als sicher, dass der Zyklus erneut beginnt. Sein Maximum wird dann für die Jahre 2010 und 2011 erwartet.

NASA
Die obere Abbildung zeigt die räumliche und zeitliche Verteilung der Sonnenflecken während der Zyklen. V.a. die Wanderbewegung zum Äqautor hin ist zu erkennen. Die untere Abbildung zeigt die Anzahl der beobachteten Flecken während der Zyklen.
(Bild: NASA)

Während des Zyklus` wird die Sonnenaktivität stark ansteigen und die magnetische Polarisation der Sonne wird sich langsam umkehren. Dabei sind erhebliche Auswirkungen auf die Erde zu erwarten. Einerseits rechnet man mit einem besonders aktiven Zyklus, gleichzeitig wird unsere technisierte Gesellschaft immer anfälliger für möglichen Störungen durch die Sonnenaktivität. Kommunikations-, Navigations- und Stromversorgungssysteme sind dabei besonders betroffen.

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