Am Montag hatten sich die Shuttle Manager zum Flight Readiness Review zusammengefunden um über die Startfreigabe zu reden. Ein Problem mit den Dichtungen der Verbindungsleitung zwischen den beiden Tanks im hinteren Bereich der Discovery hätte den geplanten Termin verzögern können.
Ein Beitrag von Klaus Donath. Quelle: NASA.
Nachdem vor knapp 2 Wochen von der Pad Mannschaft ein „fischartiger“ Geruch festgestellt worden war, begannen für die Ingenieure des Shuttle Programmes arbeitsreiche Tage. Ein Leck in einer Leitung, welche die beiden OMS-Treibstoffsysteme verbindet, wurde als Verursacher festgestellt. Um das Problem zu lösen und die Leitung wieder dicht zu bekommen, musste das Shuttle wieder komplett enttankt werden, um das System öffnen zu können und die vermuteten defekten Dichtungen austauschen zu können.
Am Sonntag war es dann soweit und der Tank wurde wieder befüllt. Die Situation wurde richtig eingeschätzt, denn alle Dichtigkeitsprüfungen konnten daraufhin erfolgreich abgeschlossen werden. Bis zuletzt bestand die Möglichkeit, dass die Undichtigkeit nicht auf die besagten Dichtungen, sondern auf die Leitung selbst zurückgeführt werden muss. Ein Austausch der kompletten Leitung hätte man wahrscheinlich nicht am Startpad machen können und der Starttermin am 1. November wäre nicht zu halten gewesen.
Mit dieser erfreulichen Nachricht gab es keine größeren Probleme mehr zu beanstanden und so konnten die Manager am Starttermin nächsten Montag um 21:40:26 (MESZ) festhalten. Der zugehörige, 3-tägige Countdown, startet um 21:00 (MESZ) an diesem Freitag. Zwar sind durch die Arbeiten am Shuttle sämtliche Reservetage aufgebraucht, trotzdem sei man noch voll im Zeitplan um pünktlich abzuheben. Die auf 11 Tage angesetzte Mission wäre dann mit der Landung am 12. November beendet.
Unabhängig vom Shuttle und Progress Docking wurde auf dem FRR eine kleine Bahnanpassung der ISS verkündet, um Weltraumschrott auszuweichen. Dieses Manöver wird keinen Einfluss auf den Starttermin der Discovery haben.
Die letzte Shuttle-Mission der Discovery wird vom erfahrenen Kommandanten Steve Lindsey geführt werden und im Rahmen von STS 133 das umgebaute Logistikmodul Leonardo zur Internationalen Raumstation ISS bringen, wo es als weiterer Stau- und Arbeitsraum angedockt bleiben soll. Dafür wurde das Modul mit einem neuen Mikrometeoriten-Schutz ausgestattet, da es ursprünglich nur für kurze Transfer-Flüge mit dem Shuttle konstruiert wurde. Dabei wurde es jeweils mit dem gleichen Shuttle hoch und wieder runter gebracht. Zusätzlich bringt der Orbiter noch einige externe Ersatzteile auf einer Plattform mit nach oben, u.a. auch einen Kühlradiator für die ISS.
Änderung (27.10.2010)
Aufgrund der oben gemeldeten Bahnanpassung der ISS aufgrund von Weltraumschrott hat sich die Startzeit um eine Sekunde verzögert. Exakte Startzeit ist nun also: 21:40:27 (MESZ). Zu beachten ist zudem, dass in den USA die Winterzeitumstellung erst eine Woche später durchgeführt wird. Dadurch beträgt die Zeitverschiebung von hier nach Florida für die Startmöglichkeiten von Montag bis Donnerstag nur 5 Stunden statt der üblichen 6.
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