Stardust nimmt sein Ziel ins Visier

Mitte November hat die amerikanische Raumsonde Stardust ihr Ziel, den Kometen Wild 2, zum ersten Mal ins Visier genommen.

Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: NASA.

Die erste Aufnahme von Wild 2, dem Ziel der Raumsonde Stardust .
(Foto: NASA)

Die kommenden Wochen werden sicherlich von Meldungen rund um die verschiedenen Mars-Missionen dominiert werden, doch auch die amerikanische Kometenmission Stardust sieht in wenigen Wochen einem Höhepunkt ihrer Mission entgegen: Am 2. Januar des nächsten Jahres wird die im Februar 1999 gestartete Raumsonde in rund 300 Kilometer Entfernung am Kometen Wild 2 vorbeirasen. Zweck der Übung ist das Sammeln von Kometenpartikeln, die dann zur Erde zurückgebracht und dort untersucht werden sollen.

Am 13. November gelang zur Freude und Überraschung des Missionsteams aus 25 Millionen Kilometer Entfernung die erste Aufnahme des Kometen mit der Navigationskamera von Stardust – rund zwei Wochen früher als erwartet. Wild 2 ist als winzig kleiner Lichtpunkt auf dieser Aufnahme inmitten eines aus drei Sternen geformten Dreiecks zu sehen. Eine weitere Aufnahme fünf Tage später bestätigte dann die Entdeckung des Kometen.

Die relativ frühe Entdeckung des Kometen macht den extrem schwierigen Anflug an den Kometen für das Navigationsteam um einiges einfacher. Die Aufgabe hört sich entmutigend an: „Unser Job ist es, ein fünf Meter langes Raumfahrzeug zu einen 5,4 Kilometer großen Kometen zu bringen, der sich sechs Mal so schnell wie eine Gewehrkugel nähert“, so beschreibt Projektmanager Tom Duxbury die Herausforderung. Grundsätzlich gibt eine frühere Entdeckung den Navigatoren bessere Möglichkeiten, die Position und die Flugbahn des Kometen zu bestimmen. Auf Basis dieser Daten wiederum können die Missionsspezialisten dann in den kommenden Wochen durch mehrere kleine Kurskorrekturen die Flugbahn von Stardust optimieren.

Das erste dieser Manöver ist erfolgreich am 3. Dezember durchgeführt worden. Ab der kommenden Woche werden täglich Aufnahmen von der Navigationskamera gemacht, um die Bewegung des Kometen ständig beobachten und darauf reagieren zu können. Aufnahmen durch erdgebundene Teleskope können – auch angesichts der Entfernung zur Erde von fast 400 Millionen Kilometer – bei der Bahnbestimmung von Wild 2 keine Hilfe sein, da sie nicht den Kometenkern, sondern nur die deutlich größere Wolke aus Staub und Gas beobachten können.

Mehr über diese ehrgeizige Forschungsmission der NASA können Sie in unserem Artikel Die Stardust-Mission lesen.

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