STS 118- Statusreport

Mit dem Start der Endeavour wird der Ausbau der Internationalen Raumstation (ISS) fortgeführt und diese um die Trägerkomponente S5 Truss erweitert

Ein Beitrag von Thomas Pallmann und Karl Urban

Missions-Zusammenfassung

Endeavour auf der Startrampe (Bild: NASA)

Die Endeavour-Mission ist die erste dieser Raumfähre, die seit dem Columbia-Unglück stattfindet. Mit ihr werden neben dem integralen Bestandteil S5 Truss des Rückgrats der ISS mit einem Spacehab-Modul auch einige Tonnen Versorgungsgüter an Bord der Station gebracht.

Die Besatzung besteht aus:

  • Scott Kelly (2. Flug), Kommandant
  • Charles Hobaugh (2. Flug), Pilot
  • Barbara Morgan (1. Flug), Missionsspezialistin
  • Richard Mastracchio (2. Flug), Missionsspezialist
  • Tracy Caldwell (1. Flug), Missionsspezialistin
  • Dafydd Williams (2. Flug), Missionsspezialist (CSA/Kanada)
  • Alvin Drew (1. Flug), Missionsspezialist

Barbara Morgan wird als Lehrerin das Teacher in Space-Project fortführen, das nach dem tragischen Tod der sieben Insassen der Challenger 1986 bisher nicht wieder aufgenommen worden war.

Statusreport Nr. 1 (Starttag)

Um 00:36 Uhr MESZ hob das Space Shuttle Endeavour planmäßig zum ersten Mal seit 2002 von der Startrampe 39A des Kennedy Space Centers ab. Der 8:30 Minuten lange Aufstieg verlief reibungslos. Während der letzten viereinhalb Jahre bekam das Space Shuttle Endeavour etliche neue Geräte spendiert. So ist die STS-118-Mission die erste Mission, die vollständig auf das TACAN-Navigationssystem zur Landung verzichtet und nur auf GPS setzt. Außerdem übernahm ein neues System die vollständige Überwachung der Haupttriebwerke, um so Beschädigungen der Triebwerke noch besser entgegen zu wirken. Eine weitere Premiere feiert das SSPTS (Station-Shuttle Power Transfer System), dass Energie von der Raumstation zum Space Shuttle transferieren soll und es dem Shuttle so ermöglicht, eine längere Zeit an der Station angedockt zu bleiben.
Aufseiten der Crew durfte Barbara Morgan endlich, nach 21 Jahren, ihren ersten Shuttle-Flug feiern. Für das Teacher in Space-Programm der Nasa wurde sie als Ersatz von Christa McAuliffe für die STS-51L-Mission im Jahr 1986 ausgewählt.
Neben den Premieren gibt es auch einen Abschied. Das Spacehab-Modul in der Ladebucht des Space Shuttle befindet sich auf seinem letzten Flug und wird nach STS-118 ausgemustert.
Später am Tag öffnete die Besatzung die Türen der Ladebucht und bereitete den Orbiter auf möglicherweise 14 Tage im Weltraum vor.

Das Space Shuttle Endeavour befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 310 Kilometern. Endeavour soll nach derzeitigem Stand am Freitag um 19:53 Uhr MESZ an die Internationale Raumstation andocken.

Statusreport Nr. 2 (2. Flugtag)

Die Besatzung an Bord des Space Shuttle Endeavour wurde um 14:37 Uhr MESZ mit dem Lied „Where my Heart will Take me“ von Russell Watson geweckt. Das Lied wurde Rick Mastracchio gewidmet.

Der zweite Flugtag beinhaltet für die Crew routinemäßig zwei Hauptaufgaben. Die wichtigste Arbeit besteht in der Untersuchung des Hitzeschildes am Orbiter. Diese Aufgabe übernahmen Charles Hobaugh, Tracy Caldwell und Rick Mastracchio. Sie untersuchten mithilfe des Orbiter Boom Sensor System die Flügelkanten und die Nasenkappe auf Schäden, die während des Aufstiegs in die Umlaufbahn entstanden sein könnten. Dave Williams und Barbara Morgan lösten etwa zur Hälfte der Untersuchung Caldwell und Hobaugh ab.
Parallel arbeitete die restliche Besatzung daran, das Space Shuttle für das heutige Rendezvous mit der Internationalen Raumstation vorzubereiten. Es wurde die Center Line Kamera installiert, die Kommandant Scott Kelly als Navigationshilfe während des Andockmanövers dient. Ebenso wurde der Andockring ausgefahren.
Auf dem Mitteldeck des Space Shuttle bereitete man währenddessen die Weltraumanzüge vor, die während des ersten Außenbordeinsatzes am Samstag zum Einsatz kommen sollen.

Nach dem perfekten Start von Endeavour hat das Mission Management Team nur mit einem kleineren Problem zu kämpfen. In der Nacht zum Flugtag 2 versagte ein Drucksensor, der die Heizungen an einem der fünf Tanks für flüssigen Sauerstoff kontrolliert. Das Versagen dieses Sensors löste einen Alarm mitten in der Nacht aus und unterbrach den Schlaf der Crew. Die Mission selber ist durch den Ausfall nicht bedroht, allerdings bedeutet es für die Crew ein mehr an Arbeit, da sie die Heizungen ca. alle 45 Minuten manuell ein und ausschalten müssen.

Das Space Shuttle Endeavour befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 320 Kilometern. Endeavour soll nach derzeitigem Stand um 19:53 Uhr MESZ an die Internationale Raumstation andocken.

Statusreport Nr. 3 (3. Flugtag)

Die Missionskontrolle in Houston weckte um 13:36 Uhr MESZ die Besatzung an Bord des Space Shuttle Endeavour mit dem Lied „Mr. Blue Sky“ vom Electric Light Orchestra. Das Lied wurde Shuttle-Kommandant Scott Kelly gewidmet.

Um 20:02 Uhr MESZ dockte das Space Shuttle an die Internationale Raumstation an und läutete damit mindestens sieben Tage gemeinsamer Arbeit mit der Besatzung an Bord der Raumstation ein.
Zuvor jedoch leitete die Besatzung das Rendezvous mit dem Terminal Intercept-Manöver ein, das den Orbiter direkt unter die Raumstation brachte. Als sich das Shuttle ca. 200 Meter unterhalb der Station befand, initiierte Kommandant Kelly das Rendezvous Pitch-Manöver, damit die Besatzung an Bord der Raumstation Fotos von der Unterseite des Orbiters machen konnte. Anschließend steuerte Kelly das Space Shuttle in einem Halbkreis vor die Station und näherte sich langsam dem Andockmechanismus. Nach erfolgtem Kontakt zwischen beiden Raumfahrzeugen begannen beide Besatzungen damit, die Dichtigkeit zwischen Shuttle und Station zu überprüfen.
Um 22:04 Uhr MESZ war es dann soweit und die Luken zwischen Endeavour und der ISS wurden geöffnet. Nachdem sich beide Besatzungen begrüßt hatten, unterrichtete ISS-Kommandant Fyodor Yurchikhin die Shuttle-Besatzung über die Prozeduren, die im Falle eines Notfalles durchzuführen sind.
Später am Tag wurde das SSPTS (Station-Shuttle Power Transfer System) aktiviert und funktionierte auf Anhieb. Die Flugingenieure am Boden wollen das SSPTS für mindestens 24 Stunden beobachten und dann zusammen mit den Managern der Mission entscheiden, ob die Mission um 3 Tage verlängert wird.
Des Weiteren benutzten Tracy Caldwell und Rick Mastracchio den Roboterarm des Space Shuttle und hoben das S5-Trägersegment aus der Ladebucht. Sie übergaben anschließend das Segment an den Roboterarm der Raumstation, der von Charles Hobough und Expedition-15-Flugingenieur Clay Anderson bedient wurde. Die beiden brachten S5 in eine Warteposition für den ersten Außenbordeinsatz.

Während des letzten Treffens des Missions Management Teams wurde eine detaillierte Inspektion einiger Hitzeschutzkachel auf der Unterseite des Space Shuttle für Flugtag Nummer 5 angeordnet, nachdem man während der Analyse des Filmmaterials vom Start nach etwa 50 Sekunden einen kleineren Einschlag auf der Unterseite sehen konnte. Zuerst ging man davon aus, dass es sich um Isolierschaum handelt. Allerdings zeigte die Analyse der Radar Telemetrie, das es sich viel Wahrscheinlicher um Eis gehandelt hat. Eis ist allerdings viel gefährlicher als Isolierschaum, da es eine höhere Dichte hat. Deshalb möchte man mithilfe der detaillierten Inspektion an Flugtag 5 sicher gehen, dass die durch das Eis entstandenen Schäden kein Risiko für die Besatzung darstellen.
Gestern wurde auch bekannt, dass das Space Shuttle direkt nach Erreichen der Umlaufbahn sehr dicht an Weltraumschrott vorbei geflogen ist. Es handelte sich dabei um ein altes Teil einer Delta-II Rakete, die den Orbiter um knapp einen Kilometer verfehlt hat.

Das Space Shuttle Endeavour befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 330 Kilometern. Sollten sich die Programm-Manager gegen eine Verlängerung der Mission entscheiden, dann würde Endeavour am Freitag die Raumstation wieder verlassen.

Statusreport Nr. 4 (4. Flugtag)

Die Astronauten des Space Shuttle Endeavour wurden mit dem Lied „Gravity“ von John Meyer um 13:38 Uhr MESZ geweckt. Das Lied wurde Charles Hobough gewidmet.

Rick Mastracchio und Dave Williams haben um 18:28 Uhr MESZ für ihren ersten Außenbordeinsatz die Internationale Raumstation verlassen. Ihre erste Aufgabe führte sie direkt zum S5-Trägersegment, wo sie Hobough, der den Roboterarm der Raumstation kontrollierte, assistierten, um das Segment an die Raumstation festzumachen. Anschließend befestigten sie S5 endgültig an die Raumstation, indem sie Schrauben festmachten und die permanenten Strom- und Datenverbindungen herstellten, sowie verschiedene Startsperren entfernten.
Nachdem alle Arbeiten am S5-Trägersegment erledigt waren, widmeten sich die beiden dem Radiator am P6-Segment und überwachten dessen Einziehen. P6 wird bei einer späteren Mission an das Ende des Backbord-Trägers umgesetzt.
Während des ganzen Außenbordeinsatzes, der insgesamt 6 Stunden und 17 Minuten dauerte, wurde das SSPTS (Station-Shuttle Power Transfer System) deaktiviert um eventuellen Störungen vorzubeugen. Es soll heute wieder aktiviert werden.
Außerdem versagte während des Ausstieges der primäre Command und Control Computer im amerikanischen Segment der Station. Das System regierte darauf aber wie geplant und die Ersatzcomputer übernahmen sofort die Kontrolle. Die Ingenieure gehen von einem Softwarefehler aus und untersuchen die Logdateien auf Hinweise.

Das Mission Management Team führt seine Analysen der während der ersten Tage gewonnenen Daten fort. Bei der Analyse der Videoaufnahmen von den Feststoffraketen des Space Shuttle konnten die Spezialisten erkennen, dass es sich bei dem Einschlag auf der Unterseite des Orbiters nicht um Eis handelte. Es war Isolierschaum vom externen Tank, der, bevor er das Shuttle getroffen hat, eine Strebe traf und dann in viele kleine Teile zerbrach. Der Schaden befindet sich unter dem rechten Flügel, zwischen dem rechten Fahrwerk und der Tür für die Zugangsleitung des flüssigen Sauerstoffs. Nach erster, grober Analyse der Schäden, die durch den Aufprall entstanden, kamen die Spezialisten zu dem Ergebnis, dass das Space Shuttle jederzeit sicher wieder zur Erde zurückkehren könne, falls dies in einem Notfall nötig wäre. John Shannon, Vorsitzender des Mission Management Team, machte jedoch klar, dass man erst zu einem endgültigen Ergebnis kommen würde, nachdem man die beschädigte Stelle mithilfe des Orbiter Boom Sensor System untersucht hat.

Das Space Shuttle Endeavour befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 330 Kilometern, angedockt an die Internationale Raumstation. Nach derzeitigem Stand soll das Shuttle die Raumstation am Freitag verlassen.

Statusreport Nr. 5 (5. Flugtag)

Die Besatzung wurde mit dem Lied „Up!“ von Shania Twain geweckt. Der Weckruf erfolgte um 13:07 Uhr MESZ und wurde Missionsspezialist Dave Williams gewidmet.

Shuttle-Kommandant Scott Kelly und die Missionsspezialisten Tracy Caldwell und Barbara Morgan führten mithilfe des Orbiter Boom Sensor System eine detaillierte Inspektion des Hitzeschildes der Endeavour durch. Sie untersuchten fünf verschiedene Stellen mit einem Laser und hochauflösenden Kameras. Durch diese Aufnahmen können die Experten am Boden die Schäden nachmodellieren und so ein besseres Verständnis für eventuelle Probleme erlangen.
Neben der Inspektion transferierte der Rest der Besatzung Versorgungsgüter aus dem Spacehab zur Raumstation. Außerdem bereiteten Mastracchio und Williams ihre Weltraumanzüge für den zweiten Ausstieg vor und werden die Nacht wieder im Quest Airlock verbringen, um den Stickstoffpegel im Blut zu senken. Dies ist notwendig, da sonst bei dem geringen Druck in den Raumanzügen der Stickstoff in den gasförmigen Zustand übergehen könnte und so die sehr gefährliche Taucherkrankheit auslösen kann.

Während des Treffens des Mission Management Team wurde beschlossen, dass die Mission aufgrund der guten Ergebnisse mit dem SSPTS (Station-Shuttle Power Transfer System) um drei Tage verlängert wird. Die Entscheidung fiel auch für einen vierten Außenbordeinsatz.
Bei der ersten Analyse der während der detaillierten Inspektion gewonnenen Daten, konnten die Spezialisten am Boden bereits vier der fünf verdächtigen Stellen als harmlos einstufen. Alleine bei dem Schaden unter dem rechten Flügel, zwischen dem rechten Fahrwerk und der Luke zu den Zugangsleitungen des flüssigen Sauerstoffs, sind weitergehende Untersuchungen erforderlich. Dank der dreidimensionalen Daten, die der Laser des Orbiter Boom Sensor System gewonnen hat, werden die Ingenieure am Boden den Schaden komplett rekonstruieren und diesen dann in einer Testanlage denselben Bedingungen aussetzen, wie sie auch beim Wiedereintritt auftreten. Das Ergebnis dieses Tests wird maßgeblich die Entscheidung, ob eine Reparatur erforderlich ist, beeinflussen. John Shannon, Vorsitzender des Mission Management Team, erklärte, dass keine Reparaturen durchgeführt würden, wenn dies nicht unbedingt erforderlich ist. Arbeiten an der Unterseite des Shuttles bringen immer die Gefahr mit sich, weitere Schäden zu verursachen. Eine endgültige Entscheidung für das weitere Vorgehen wird heute oder morgen erwartet.

Das Space Shuttle Endeavour befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 330 Kilometern. Nachdem die Mission um drei Tage verlängert wurde, soll das Shuttle am Montag, dem 20. August, die Raumstation wieder verlassen.

Statusreport Nr. 6 (6. Flugtag)

Die Missionskontrolle in Houston weckte die Besatzung des Space Shuttle Endeavour um 12:46 Uhr MESZ mit dem Lied „Outta Space“ von Billy Preston. Das Lied wurde für Alvin Drew gespielt.

Rick Mastracchio und Dave Williams absolvierten erfolgreich ihren zweiten Außenbordeinsatz und ersetzten das defekte Gyroskop Nummer 3 (CMG-3). CMG-3 zeigte im Oktober letzten Jahres ungewöhnliche Vibrationen und wurde letztlich als fehlerhaft eingestuft und nicht mehr benutzt.
Die Arbeiten dauerten insgesamt 6 Stunden und 28 Minuten. Es war der 90. Einsatz, um Arbeiten an der Station durchzuführen. Das defekte Gyroskop wurde außerhalb der Station angebracht und wird von einer späteren Shuttle-Mission zurück zur Erde gebracht.
Während des gesamten Ausstieges unterstützten Shuttle-Kommandant Scott Kelly, Pilot Charles Hobough sowie die Missionsspezialisten Tracy Caldwell und Barbara Morgan die Arbeit von Mastracchio und Williams. Der Rest der Crew transferierte weiterhin Versorgungsgüter vom Spacehab-Modul zur Internationalen Raumstation. Sobald alle Güter zur Station gebracht wurden, wird das Spacehab mit nicht mehr benötigten Gegenständen und Experimenten von der Raumstation wieder gefüllt, die dann zur Erde zurückgebracht werden.

Die Analysen des Schadens an der Unterseite des Space Shuttles gehen weiter. Erste Modelle wurden erstellt und zeigten, dass der Schaden an einer der Kacheln bis zur sogenannten Fillerbar herunterreicht und nicht wie vorher befürchtet bis zum Strain Isolation Pad oder gar bis zur Aluminiumstruktur des Orbiters. Die Fillerbar wird zwischen den Hitzeschutzkacheln eingesetzt um eine Bewegung der Kacheln zu verhindern und besitzt eine gewisse Hitzetoleranz. Die entscheidende Analyse der beschädigten Kacheln in der sogenannten Arc Jet Facility steht aber noch aus, sodass das Mission Management Team (MMT) derzeit noch zu keiner endgültigen Entscheidung gekommen ist. Um auf Nummer sicher zu gehen, hat der Vorsitzende des MMT, John Shannon, das Planungsteam beauftragt, eine mögliche Reparatur zu planen, damit, falls die Ergebnisse aus den Arc Jet Tests auf eine nötige Reparatur hinweisen, man ohne Zeitverlust diese durchführen kann. Der bevorzugte Astronaut für eine solche Reparatur wäre Rick Mastracchio, da er bereits an den Tests der Reparaturmechanismen für die Hitzeschutzkacheln beteiligt war und so über die meiste Erfahrung verfügt.

Das Space Shuttle Endeavour befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 330 Kilometern. Es soll am Montag die Raumstation verlassen.

Statusreport Nr. 7 (7. Flugtag)

Die Besatzung an Bord des Space Shuttle Endeavour wurde um 12:07 Uhr MESZ mit einem ungewöhnlichen Weckruf geweckt. Die Nichten und Neffen von Tracy Caldwell gratulierten ihr mit „Happy Birthday Tracy“ zum Geburtstag. Caldwell wurde gestern 38 Jahre alt.

Ein abwechslungsreicher Tag für beide Besatzungen an Bord des Space Shuttles und der Raumstation liegt hinter ihnen. Die erste Aufgabe wartete in Form der externen Ladeplattform Nummer 3 (ESP-3). Dazu benutzten Tracy Caldwell und Barbara Morgan den Roboterarm des Space Shuttle und hoben die ESP-3 aus der Ladebucht. ESP-3 wiegt etwas über drei Tonnen und ist damit schwerer als das S5-Trägersegment. Die Plattform ist außerdem die erste ihrer Art, die ohne Hilfe eines Außenbordeinsatzes installiert werden konnte. Doch bevor ESP-3 installiert wurde, mussten Caldwell und Morgan die Plattform an den Roboterarm der Raumstation übergeben. Dieser wurde von Expedition-15-Flugingenieur Clay Anderson und Shuttle-Pilot Charles Hobaugh bedient. Es gab zwar einige kleinere Probleme mit dem Roboterarm, aber letztendlich konnte die Plattform sicher an die Raumstation angebracht werden.
Verschiedene Besatzungsmitglieder nahmen sich zusätzlich zu ihren Aufgaben noch Zeit, um mit Reportern der großen amerikanischen Fernsehsender zu reden. Außerdem verwandelten sie das Destiny-Labor in ein Klassenzimmer und beantworteten Fragen von Schülern, die sich im Discovery Center in Idaho versammelt hatten.
Die Bodenkontrolle vollführte erfolgreich mithilfe der Crew ein sogenanntes Detailed Test Objective (DTO). Der Test sollte zeigen, dass man gefahrlos die Lagekontrolle der Raumstation direkt von den Steuerdüsen des Space Shuttle an die Kontrollgyroskope der Raumstation übergeben kann. Die Standardprozedur bisher sah vor, zuerst die Lagekontrolle an das russische Segment mit seinen Steuerdüsen zu übergeben und erst dann an die Gyroskope. Die letzte Shuttle-Mission hat jedoch gezeigt, dass diese Option unter Umständen nicht zur Verfügung steht. Durch das erfolgreiche DTO steht nun der Bodenkontrolle in Houston eine weitere Option offen.
Gegen Ende des Tages begaben sich Rick Mastracchio und Clayton Anderson, für die Nacht, ins Quest Airlock in Vorbereitung auf den dritten Weltraumausstieg.

Die Manager der Mission diskutierten weiterhin den Schaden an der Unterseite des Shuttles. Erste Ergebnisse eines Strömungstests geben Grund zum Optimismus. Die Computersimulation zeigte, dass wahrscheinlich zu keinem Zeitpunkt während des Wiedereintritts Temperaturen an dem Schaden auftreten, die das Space Shuttle gefährden könnten. Selbst wenn man die Fillerbar, die ebenfalls hitzebeständig ist, rausrechnet und man sich damit fast auf der Außenhülle des Orbiters befindet, würde die Sicherheit der Besatzung nicht gefährdet sein. Das Ergebnis aus dem Strömungstest ist allerdings nur eine grobe Annäherung, da hier ein vereinfachtes Modell des Schadens zugrunde gelegt wurde. Das Ergebnis des eigentlich entscheidenden Tests in der Arc Jet Facility steht immer noch aus.
Sollte das Ergebnis des Arc Jet Tests in dieselbe Richtung gehen wie die Computersimulation, dann würde der Vorsitzende des Mission Management Team, John Shannon, eine Reparatur nur anordnen, um eine eventuell komplizierte Reparatur am Boden und damit eine längere Downtime des Orbiters zu verhindern.

Das Space Shuttle Endeavour befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 330 Kilometern. Endeavour soll am kommenden Montag die Raumstation wieder verlassen.

Statusreport Nr. 8 (8. Flugtag)

MCC Houston weckte um 12:07 Uhr MESZ die Besatzung des Space Shuttle Endeavour mit dem Lied „Good Morning World“. Das Lied wurde geschrieben und gesungen von Barbara Morgans Sohn.

Missionsspezialist Rick Mastracchio und ISS-Flugingenieur Clayton Anderson haben gestern die Raumstation für den dritten Außenbordeinsatz der Mission verlassen. Allerdings mussten die Arbeiten nach 5 Stunden und 28 Minuten abgebrochen werden, da sich an der Oberfläche des linken Handschuhs von Mastracchio ein kleiner Riss zeigte. Der Riss reichte bis zur zweiten von insgesamt fünf Schichten im Handschuh und von daher war Mastracchio zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Trotzdem entschied sich die Bodenkontrolle zur Sicherheit, den Ausstieg abzubrechen. Anderson und Mastracchio waren zu diesem Zeitpunkt bereits über eine Stunde vor ihrem Zeitplan und schafften es deshalb trotz des Abbruches, alle Hauptziele des Ausstieges zu erfüllen.
Sie versetzten eine Baugruppe der S-Band-Antenne vom P6-Trägersegment zum P1-Träger. Anschließend installierten sie einen Transponder an P1 und nahmen einen anderen Transponder aus dem P6-Träger heraus.
Danach assistierten die beiden dem Shuttlepilot Charles Hobaugh und ISS-Flugingenieur Oleg Kotov beim versetzten von sogenannten Crew Equipment Translation Aid Carts (CETA), die es Astronauten während Arbeiten außerhalb der Station erleichtern sollen, zu den verschiedenen Orten der Station zu gelangen.
Die einzige Arbeit, die beide Astronauten nicht erfüllen konnten, war das Bergen eines Materialexperimentes. Bei diesem Experiment werden verschiedene Materialien den harschen Bedingungen des Alls ausgesetzt und deren Effekte auf das Material dokumentiert (MISSE = Materials ISS Experiment).

Um maximale Flexibilität zu erhalten, änderten die Manager der Shuttle-Mission den Zeitplan und verlegten den vierten Weltraumausstieg von Freitag auf Samstag. Dies gibt den Teams am Boden und der Besatzung in der Umlaufbahn die Möglichkeit sich besser auf eine mögliche Reparatur des Schadens an der Unterseite des Orbiters vorzubereiten, auch wenn diese vielleicht nicht nötig sein sollte. Das Mission Management Team erhielt außerdem die ersten Ergebnisse aus der Arc Jet Facility. Der Test zeigte, dass sich der Schaden während des Wiedereintritts durchaus erweitern kann und höhere Temperaturen an den Kacheln auftreten, allerdings sind die auftretenden Temperaturen keine Gefahr für das Space Shuttle. Bevor jedoch eine endgültige Entscheidung getroffen wird, ordnete das Management Team einen weiteren Test in der Arc Jet Facility an. Dieser Test wird eine vereinfachte Version des Schadens nutzen, um die Analysen der Computersimulationen, die dieselbe vereinfachte Version des Schadens benutzte, zu verifizieren. John Shannon, Vorsitzender des Mission Management Teams, erklärte, dass er damit rechne, morgen alle nötigen Daten für eine endgültige und fundierte Entscheidung beisammen zu haben.

Das Space Shuttle Endeavour befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 330 Kilometern. Es soll die Internationale Raumstation am Montag wieder verlassen.

Statusreport Nr. 9 (9. Flugtag)

Die Besatzung an Bord des Space Shuttle Endeavour wurde um 11:37 Uhr MESZ mit dem Lied „Times Like These“ von den Foo Fighters geweckt. Das Lied wurde Missionsspezialist Rick Mastracchio gewidmet.

Die beiden Besatzungen hatten gestern einen vergleichsweise ruhigen Tag. Der Transfer von Versorgungsgütern dominierte die Arbeit der Astronauten und Kosmonauten. Sie ist zu mehr als der Hälfte geschafft.
Barbara Morgan und Alvin Drew nahmen sich Zeit und beantworteten Fragen von Schülern, die sich im Challenger Center for Space Science Education versammelt hatten. Beide Astronauten beantworteten außerdem noch Fragen von Associated Press, Reuters und Idaho Public Television.
Morgan wurde zusätzlich noch von ihrer alten Schule aus Idaho per Amateurfunk kontaktiert und beantwortete die Fragen der Schüler. Morgan arbeitete an der McCall-Donnelly Grundschule von 1975-1978 und 1979-1998.
Zusätzlich versammelten sich beide Besatzungen, um das Vorgehen für den vierten Weltraumausstieg mit der Bodenkontrolle durchzusprechen. Zum Zeitpunkt der Konferenz wurden die Besatzungen auch auf eine mögliche Reparatur des Hitzeschildes vorbereitet. Der Zeitplan sah außerdem ein wenig Freizeit für die Besatzungen vor, die diese zu einem gemeinsamen Essen nutzten.
Kurz vor der geplanten Schlafenszeit wurden die Besatzungen darüber informiert, dass das MMT darüber entschieden hat, keine Reparatur am Hitzschild durchzuführen. Der vierte Außenbordeinsatz wird demnach komplett für Arbeiten an der Raumstation genutzt.

Nach Analyse aller zur Verfügung stehenden Daten und einer langen Sitzung entschied das Mission Management Team keine Reparatur am Schaden an der Unterseite des Shuttles durchzuführen. Das MMT kam einstimmig zu dem Ergebnis, dass der Schaden kein Risiko für die Sicherheit der Besatzung darstellt. Allerdings gab es eine abweichende Meinung, ob man die Reparatur trotzdem durchführen sollte. Das Orbiter Project Team vom Johnson Space Center war der Auffassung, dass man die Reparatur trotzdem durchführen sollte, um eine längere Reparatur am Boden zu vermeiden.
Das MMT diskutierte zusätzlich noch den anrollenden Hurrikan Dean, dessen Ausläufer eventuell am Landetag des Space Shuttle Florida erreichen könnten. Außerdem könnte er die Arbeiten der Bodenkontrolle in Houston beeinträchtigen.

Das Space Shuttle Endeavour befindet sich derzeit, angedockt an die ISS, in einer Höhe von ca. 330 Kilometern. Das Shuttle soll am Montag die Raumstation wieder verlassen.

Statusreport Nr. 10 (10. Flugtag)

Der Weckruf kam um 11:08 Uhr MESZ. Als Lied wurde von der Bodenkontrolle „Black Horse and the Cherry Tree“ gespielt von KT Tunstall, ausgewählt. Der Song wurde Tracy Caldwell gewidmet.

Die gesamte Besatzung war wiederum den Großteil des Tages mit Transferoperationen beschäftigt. Sie nahm sich aber Zeit für die traditionelle Pressekonferenz, an der beide Besatzungen teilnehmen. Während der Pressekonferenz wurde Shuttlekommandant Scott Kelly gefragt, ob er mit der Entscheidung des Mission Management Teams (MMT) einverstanden ist, die beschädigte Stelle am Orbiter nicht zu reparieren. Kelly erklärte, dass er und seine Crew zu 100% hinter der Entscheidung des MMT stehen. Er betonte, dass gerade der lange Entscheidungsprozess ihn zur Überzeugung gebracht hat, dass die richtige Entscheidung getroffen wurde. Er wäre viel nervöser gewesen, wenn der Schaden einfach ohne Test und Analysen als ungefährlich eingestuft worden wäre.
Während des restlichen Tages bereiteten sich Dave Williams und Clayton Anderson auf den nächsten Außenbordeinsatz vor. Der Ausstieg am Samstag dient verschiedensten Aufgaben, die zukünftige Missionen entlasten soll. Welche Aufgaben einen höheren Stellenwert bekommen, werden die Experten am Boden entscheiden, um maximale Flexibilität für den Zeitplan des Space Shuttle sicherzustellen.

Beim Treffen des MMT war eines der großen Themen, der heranrollende Hurrikan Dean. Dean soll bald in den Golf von Mexico vorstoßen und könnte zu einem der stärksten Hurrikane der letzten Jahre werden. Da der Hurrikan eventuell das Kontrollzentrum in Houston bedroht und man deshalb das Johnson Space Center evakuieren müsste, arbeitet man derzeit an verschiedensten Szenarien, um die Shuttle-Mission sicher zu einem Ende zu bringen. Eines der Szenarien beinhaltet, die Mission um einen Tag zu verkürzen und das Space Shuttle am Dienstag, bevor der Hurrikan eintrifft, landen zu lassen. Eine andere Option wäre, die Shuttle-Systeme aus dem Kennedy Space Center in Florida zu überwachen und das Shuttle von dort aus am Mittwoch die Mission beenden zu lassen. Alternativ könnte man auch das Shuttle, dank des SSPTS, länger an der Raumstation angedockt lassen und abwarten bis Hurrikan Dean abgezogen ist.

Das Space Shuttle Endeavour befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 330 Kilometern. Je nach Entscheidung des MMT könnte das Space Shuttle, wegen Hurrikan Dean, bereits am Sonntag von der Raumstation abkoppeln. Der normale Zeitplan sieht derzeit das Abdocken für Montag vor.

Statusreport Nr. 11 (11. Flugtag)

Die Besatzung an Bord des Space Shuttle Endeavour wurde um 11:03 Uhr MESZ mit dem Lied „Learn To Fly“ von den Foo Fighters geweckt. Das Lied wurde Missionsspezialist Alvin Drew gewidmet.

Clayton Anderson und Dave Williams absolvierten den vierten und letzten Außenbordeinsatz der Mission. Der ursprüngliche Einsatz sollte 6 Stunden dauern, wurde aber vom EVA-Planungsteam um zwei Stunden gekürzt, um beiden Besatzungen genug Zeit zu geben die Luken zwischen beiden Raumfahrzeugen noch am selben Tag zu schließen.
Bei ihrem Einsatz installierten die beiden eine externe kabellose Daten-Antenne und brachten eine Halterung für das Orbiter Boom Sensor System (OBSS) an der Raumstation an. Die Halterung wird für die STS-124 Mission im April benötigt, da das japanische Weltraumlabor zu groß ist, um sowohl das Labor als auch das OBSS mitzunehmen. Daher wird die STS-123 Mission ihr OBSS an der Station lassen. Anderson und Williams brachten außerdem noch zwei Materialexperimente zurück in die Station. Beide Astronauten konnten zusätzlich noch einen Blick auf Hurrikan Dean werfen und kommentierten dessen Anblick mit einem langen „Wow“.
Nachdem ihre Arbeiten außerhalb der Station beendet waren und sie sich wieder sicher im Inneren der Station befanden, gingen direkt die Vorbereitungen zum Schließen der Luken los. Die Luken wurden um 23:10 Uhr MESZ geschlossen, nachdem sich beide Besatzungen herzlich verabschiedeten.

Die Entscheidung, heute schon die Raumstation zu verlassen und auf eine Landung am Dienstag hinzuarbeiten, soll dem Team am Boden ermöglichen die STS-118 Mission zu beenden, bevor Hurrikan Dean ein Problem für die Bodenkontrolle in Houston wird. Sollte die Wettervorhersage darauf hindeuten, dass Hurrikan Dean sich Richtung Houston bewegt, dann würde Flugdirektor Steve Stich, der für den Wiedereintritt und die Landung verantwortlich ist, alle drei Landeplätze am Dienstag für das Space Shuttle aktivieren und versuchen, am Dienstag zu landen. Für den Fall, dass man am Dienstag wegen schlechten Wetters an allen drei Orten nicht landen kann, würde eine Notfall-Mannschaft nach Florida entsandt, um von dort gegebenenfalls die Mission zu einem Ende zu bringen.
Sollte sich allerdings zeigen, dass der Hurrikan in eine Richtung zieht, die Houston nicht gefährdet, dann würde man versuchen, am Dienstag nur in Florida zu landen und erst am Mittwoch die anderen Landeplätze in Erwägung ziehen.

Das Space Shuttle befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 330 Kilometern. Die Endeavour soll um 13:57 Uhr MESZ die Raumstation verlassen.

Statusreport Nr. 12 (12. Flugtag)

Die Besatzung an Bord des Space Shuttle Endeavour wurde um 10:37 Uhr MESZ mit dem Lied „Teacher, Teacher“ von 38 Special geweckt. Das Lied wurde der Lehrerin im All, Barbara Morgan, gewidmet.

Nach fast neun Tagen gemeinsamer Arbeit an der Raumstation legte das Space Shuttle Endeavour um 13:57 Uhr MESZ von der Internationalen Raumstation ab. Sobald sich das Shuttle ca. 122 Meter von der Raumstation entfernt hatte, zündete die Besatzung die Steuerdüsen um 14:23 Uhr MESZ und noch einmal um 14:53 Uhr MESZ und entfernte sich so von der Raumstation. Auf den sogenannten Fly-Around wurde verzichtet, um die Besatzung nicht zu stark mit Arbeit zu belasten.
Nachdem beide Steuermanöver absolviert wurden, widmeten sich Rick Mastracchio und Tracy Caldwell sofort dem Roboterarm des Space Shuttle und starteten die letzte Inspektion des Hitzeschildes mithilfe des Orbiter Boom Sensor Systems. Die Aufnahmen werden von den Experten am Boden ausgewertet, um Schäden, die durch Mikrometeoriten und Weltraumschrott entstanden sein könnten, zu finden.
Nach erfolgreicher Inspektion konnte sich die Besatzung ein wenig Freizeit gönnen, damit sie ausgeruht in die unmittelbaren Landevorbereitungen gehen können.

Das Mission Management Team beobachtete weiterhin Hurrikan Dean und seinen Weg. Die aktuellen Wettervorhersagen geben Grund zu Optimismus, da der Hurrikan scheinbar südlich an Houston vorbeiziehen wird. Für den Dienstag werden aufgrund der aktuellen Wetterlage der Landeplatz in Florida und der Landeplatz in Kaliforniern aktiviert.

Das Space Shuttle Endeavour befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 340 Kilometern. Die Landung soll am Dienstag erfolgen.

Statusreport Nr. 13 (13. Flugtag)

Die Bodenkontrolle in Houston weckte die Besatzung um 11:37 Uhr MESZ mit dem Lied „Flying“ gespielt vom Long John Baldry Trio. Das Lied wurde Missionsspezialist Dave Williams gewidmet.

Die Besatzung des Space Shuttle Endeavour absolvierte den letzten vollständigen Tag im All. Sie konzentrierte sich den Großteil des Tages darauf, das Shuttle auf den kommenden Wiedereintritt vorzubereiten, indem sie die Steuerflächen auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüften und das Reaction Control System testeten. Shuttle-Kommandant Scott Kelly und Pilot Charles Hobaugh benutzten außerdem ein spezielles Computerprogramm und trainierten mit dessen Hilfe die Landung.
Der Rest der Crew verstaute alle nicht zur Landung benötigten Gegenstände.
Barbara Morgan, Dave Williams und Scott Kelly nahmen sich noch die Zeit, um Fragen von Schulkindern aus Williams‘ Heimatbezirk zu beantworten.

Die Experten am Boden haben ihre Analysen der Daten, die während der letzten Inspektion des Hitzeschildes vom Orbiter Boom Sensor System gemacht wurden, beendet und gaben grünes Licht für die Landung am heutigen Dienstag.
Auch Hurrikan Dean bereitet den Managern keinerlei Sorge mehr. Der Weg, den der Hurrikan nimmt, wird das Kontrollzentrum in Houston mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht beeinflussen. Aus diesem Grund entschied sich Entry Flight Direktor Steve Stich, den ganz normalen Landezyklus zu wählen und heute nur in Florida zu landen. Sollte das Wetter in Florida eine Landung unmöglich machen, dann würde Stich einen Tag warten und erst Morgen wieder versuchen die Besatzung nach Hause zu bringen.

Das Space Shuttle Endeavour befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 340 Kilometern.

Statusreport Nr. 14 (Landung)

Die Besatzung der STS-118 Mission wurde ein letztes Mal von der Bodenkontrolle in Houston um 10:36 Uhr MESZ mit dem Lied „Homeward Bound“ von Simon & Garfunkel geweckt. Der Song wurde der gesamten Besatzung gewidmet.

Nach 12 Tagen und 18 Stunden landete das Space Shuttle Endeavour planmäßig um 18:32 Uhr MESZ auf der Landebahn 15 des Kennedy Space Centers. Damit endete der 119. Flug eines Space Shuttles. Die Mission war für die Besatzung, bestehend aus Kommandant Scott Kelly, Pilot Charles Hobaugh und den Missionspezialisten Tracy Caldwell, Rick Mastracchio, Dave Williams, Barbara Morgan und Alvin Drew, sehr ereignisreich. Sie hatten mit Problemen am Hitzeschild des Space Shuttle zu kämpfen und mussten ihre Mission um einen Tag kürzen, damit sie Hurrikan Dean aus dem Weg gehen konnten.
Ein wichtiger Schritt für das gesamte Bauprogramm der Raumstation, der auf dieser Mission getan wurde, war die erfolgreiche Aktivierung des Station-Shuttle Power Transfer Systems (SSPTS). Es wird zukünftigen Besatzungen ermöglichen, länger an der Raumstation angedockt zu bleiben und so zusätzliche wertvolle Zeit für den Ausbau der Raumstation zu gewinnen.
Mit der Landung endete auch für Barbara Morgan ihre erste Shuttle-Mission, auf die sie 21 Jahre warten musste. Mit ihrem erfolgreichen Flug hat nun auch endlich das Teacher-in-Space-Programm eine gute Wendung genommen.

Die nächste Space Shuttle-Mission soll schon im Oktober starten und wird eine Schlüsselmission für die Internationale Raumstation. In der Ladebucht der STS-120-Mission wird sich das Node 2-Modul mit dem Namen Harmony befinden. Mit diesem Modul wird es nach langer Verzögerung nun endlich möglich, die beiden Weltraumlaboratorien Columbus und Kibo an die Internationalen Raumstation anzubringen. Das europäische Modul Columbus soll bereits im Dezember zur Raumstation gebracht werden und das japanische Labor im April nächsten Jahres.

Nach oben scrollen