Der von europäischen Studenten gebaute Satellit SSETI-Express der ESA ist zwar in seinem Orbit, kämpft aber mit Spannungsversorgungsproblemen.
Ein Beitrag von Axel Orth. Quelle: Space.com/ESA.
Der Satellit wurde letzte Woche Donnerstag mit einer russischen „Kosmos-3M“-Rakete vom Kosmodrom Plesetsk gestartet, zusammen mit diversen anderen Satelliten. Einer davon, der russische Satellit Mozhayets-5 konnte sich nicht von der Oberstufe lösen und dürfte damit verloren gegangen sein, ähnlich dem traurigen Schicksal des Cryosat der ESA vor einigen Wochen.
Damit setzt sich leider die derzeitige Pannenserie der russischen Raumfahrt fort… und macht den bevor stehenden Start von Venus Express zumindest spannend…
„SSETI Express ging in den ‚Safe Mode‘ wegen eines Unterspannungsproblems, verursacht durch Batterieladeprobleme“, sagte die ESA in einer Mitteilung. Allerdings seien zu diesem Zeitpunkt schon viele Meilensteine des Projekts erfolgreich absolviert worden.
Der nur 100.000 Euro teure SSETI Express („Student Space Exploration Technology Initiative“) ist Europas erster Satellit, der hauptsächlich von Universitätsstudenten gebaut wurde. Es handelt sich um insgesamt 23 Gruppen, verstreut über ganz Europa, die bei der Konstruktion über Internet zusammenarbeiten mussten. Der kleine Satellit soll die Erde fotografieren und als Transponder für Radioamateure dienen.
Ein wichtiges Ziel der Mission, die Aussetzung von drei winzigen „CubeSats“, gebaut von Universitäten in Deutschland, Japan und Norwegen, konnte schonmal als Erfolg verbucht werden: 64 Minuten nach dem Start wurden die nur 10 Zentimeter großen und ein Kilogramm schweren Satellitchen von SSETI-Express im Raum ausgesetzt.
Der deutsche UWE-1 der Universität Würzburg und der japanische XI-V der Universität Tokio stehen laut ESA bereits in Kontakt mit ihren jeweiligen Bodenstationen. Lediglich der norwegische Ncube2 blieb bisher still.
Das Team von SSETI-Express bemüht sich derweil darum, seinen Satelliten wieder in den Normalbetrieb zu bringen, mit kräftiger Unterstützung von Seiten der Radioamateurgemeinde.