Supernova erhellt noch immer das All

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass ein Stern, der 1979 explodierte, noch heute mit der gleichen Röntgenstrahlung leuchtet, als zu der Zeit, als er entdeckt wurde. Eine große Überraschung, denn normalerweise erlöschen diese nach ein paar Monaten.

Ein Beitrag von Fabian Padrta. Quelle: UniverseToday.

Supernovae sind starke, stellare Explosionen, die sehr hell aufleuchten und dann langsam erlöschen. Doch das ist nicht immer der Fall. Ein Stern, der 1979 explodierte und somit zu einer Supernova wurde, leuchtet noch immer mit der gleichen Röntgenstrahlung wie damals. Die Supernova wurde von ESAs Weltraumteleskop XMM-Newton entdeckt. Wissenschaftler sind der Ansicht, dass durch die Reibung des starken Solarwindes soviel Wärme entstand, dass der Stern zu glühen begann. Dieses starke Licht erhellt das ganze Gebiet rund um den Stern und erlaubt den Astronomen somit, das Gebiet über mehrere Jahre zu erforschen.

Bild der Supernova SN 1979 (Bild: NASA)
Bild der Supernova SN 1979 (Bild: NASA)

Ein Team von Astronomen hat mittels XMM-Newton die Supernova, die nicht erlischt, entdeckt. Sie nennen sie SN 1979. Die Wissenschaftler können die ganze Geschichte des Sterns durch Studieren der Ringe, die nach der Explosion übrig geblieben sind, dokumentieren. “Diese 25 Jahre alte Kerze in der Nacht hat es uns erlaubt, Aspekte von Sternenexplosionen, die noch nie zuvor in solchem Detail gesehen werden konnten, zu studieren”, sagt Dr. Stefan Immler, Leiter des Teams vom NASA Goddard Space Flight Center, USA. “Alle wichtigen Informationen, die normalerweise nach ein paar Monaten verschwunden sind, existieren hier noch.”

Die Einzigartigkeit findet sich in der Geschichte des Stellarwindes des Sternes, welche 16.000 Jahre vor der Explosion begann. Eine solche Geschichte ist nicht einmal von unserer Sonne bekannt. Das große Mysterium ist, warum der Stern bis heute leuchten konnte.

Ohne Kraftstoff und ohne Energie, um deren Gravitation zu stützen, explodieren solche Sterne. Der Kern erreicht die kritische Masse und wird durch heftige Wellen förmlich weggesprengt. Supernovae können ganze Galaxien erhellen und sind meistens noch in deren Nachbargalaxien zu sehen, und das mit einem simplen Amateur-Teleskop. Supernovae sind üblicherweise bereits nach bereits 10 Tagen nur mehr halb so hell als bei ihrer Explosion und erlöschen dann kontinuierlich, ungeachtet der weiterhin geänderten Wellenlänge des Lichts.

SN 1979 war 1979, direkt nach der Explosion, um das 250fache heller in einem Teleskop zu erkennen. Im Röntgenstrahlenbereich ist eine Supernova immer das Hellste in seiner näheren Umgebung, meist das Hellste in der gesamten Galaxie. Jedoch immer nur für kurze Zeit, doch diese ist jetzt, 26 Jahre nach ihrer Explosion, noch immer das hellste Objekt in ihrer Galaxie M100. Nachdem die Forscher das Datenarchiv über den Stern, der schlussendlich zu SN1979 wurde, ausgruben, stellten die Forscher fest, dass er etwa 18-mal mehr Masse hat als unsere Sonne und erzeugte einen wilden stellaren Wind. Das ausgestoßene Material sammelte sich im Umkreis des Sterns und kreierte wunderschöne Ringe um den Stern. “Wir können das Röntgenlicht von SN 1979 als eine Art Zeitmaschine verwenden, um das Leben eines gestorbenen Sterns zu erforschen, lange bevor dieser in einer Supernova endete”, erklärt Immler.

XMM-Newton gilt als eines der besten Teleskope in diesem Bereich. Die Untersuchung von SN 1979 hat aber wieder gezeigt, dass man neben einem guten Teleskop auch viel Glück in der Astronomie benötigt. Was hätte uns ein gutes Teleskop gebracht, wenn diese Supernova bereits nach Monaten nach der Explosion wieder erloschen wäre, wie es eigentlich im Normalfall der Fall ist.

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