Nachdem das Projekt 921 und damit die Entwicklung des Shenzhou-Raumschiffes Anfang der 90er, genauer ab etwa 1992, für China wieder aktuell wurde, sollte eine neue Gruppe junger Raumfahrer entstehen.
Ein Beitrag von Felix Korsch
Die veränderte politische Lage erlaubte nun einen finanziell günstigen Technologieimport aus dem Ausland. Hier bot sich freilich Russland an, mit dem 1995 ein entsprechender Kooperationsvertrag geschlossen wurde. Hauptpunkt war die Ausbildung chinesischer Raumfahrer im Sternenstädtchen bei Moskau; inbegriffen war daneben auch die Bereitstellung technologischen Know-hows für die Konstruktion des Shenzhou-Raumschiffes.
Im November 1996 entsandte man schließlich zwei Personen zum Durchlaufen eines kompletten Ausbildungsprogramms in Russland. Abgeschlossen wurde dies offiziell am 1. Dezember 1997 nach einem mehr als einjährigen Training. Der Zweck dieser Aktion war der rasche Aufbau einer neuen Infrastruktur für das bemannte Raumflugprogramm Chinas, wobei die beiden Taikonauten ihrerseits als Ausbilder fungieren sollten. Dabei handelt es sich um die folgenden beiden Personen:
Li Qinglong, männlich, Offizier der chinesischen Luftwaffe, ausgewählt am 19. November 1996, derzeit im aktiven Training
Wu Jie, männlich, Offizier der chinesischen Luftwaffe, ausgewählt am 19. November 1996, derzeit im aktiven Training
Beide Taikonauten sind noch immer im aktiven Dienst und sind damit auch Bestandteil der Taikonautengruppe von 1999, welche sie aufgebaut haben und fortlaufend ausbilden. Zeitgleich mit ihrem Training in Russland wurden die alten Anlagen in Xichang wieder hergerichtet und mit aktuellem Equipment, etwa einer großen Vakuumkammer, ausgestattet. Man begann diesmals also nicht bei Null, und konnte zusätzlich auf Unterstützung seitens des westlichen Nachbarn Russland hoffen.
Hinweis: die Personen Li Qinglon und Wu Jie sind identisch mit den Namen Li Tsinhun und U Tse. Letztere sind die genauen kyrillischen Übertragungen der Namen und sorgten ihrerseits für Konfusion.