Der Luft- und Raumfahrtkonzern Thales Alenia Space (TAS) teilte am 21. Februar 2011 mit, dass sich vier der sechs am 19. Oktober 2010 ins All transportierten Globalstar-Satelliten betriebsbereit auf den vorgesehenen Umlaufbahnen um die Erde befinden.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Globalstar, Thales Alenia Space. Vertont von Peter Rittinger.
Mit den ersten vier Satelliten der zweiten Generation kann Globalstar nun in den Regelbetrieb gehen. Nach dem Start der Satelliten auf einer von Starsem betriebenen und von Arianespace vermarkteten Sojus-2.1a-Rakete hatte sich TAS um den Test der Satelliten im All gekümmert und mit eigenen Arbeitsgruppen von Globalstars Kontrollzentrum im kalifornischen Milpitas aus die richtige Positionierung der Satelliten besorgt.
Die Globalstar-2-Konstellation besteht insbesondere aus Raumfahrzeugen der zweiten Generation, die die Erde auf niedrigen Erdumlaufbahnen (LEO) umkreisen. Von dort aus stellen sie Kunden in aller Welt Telefonie- und Datendienste zur Verfügung. Um eine globale Abdeckung sicherzustellen, werden die neuen Satelliten schließlich auf acht um je 45 Grad versetzten Bahnebenen unterwegs sein. Gegen den Äquator sind die einzelnen Ebenen um 52 Grad geneigt.
Um einzelne Satelliten innerhalb dieses Arrangements auf die vorgesehene Position zu bringen, führt TAS mit ihnen in Kombination mit Phasen natürlichen Driftens gezielte, hinsichtlich möglichst geringem Treibstoffeinsatz optimierte Bahnmanöver aus. Daher und weil die Satelliten nach dem Aussetzen auf unterschiedliche Bahnebenen gelangen sollen dauert es teilweise sehr lange, bis jeweils die endgültige Bahn erreicht ist.
Von der Raketenoberstufe werden die Globalstar-Satelliten der zweiten Generation jeweils in rund 920 Kilometern Höhe ausgesetzt. Von den im Oktober 2010 gestarteten Satelliten erreichte Mitte November 2010 der erste seinen vorgesehenen Arbeitsorbit in rund 1.414 Kilometern über der Erde. Er kreist jetzt in der Ebene C der Globalstar-2-Konstellation. Drei weitere Satelliten erreichten zwischenzeitlich ebenfalls die geplanten Arbeitsorbits, sind sind jetzt sämtlich in der Ebene B unterwegs.
Für alle vier Satelliten sind die Akzeptanztests erfolgreich abgeschlossen worden. Dabei zeigten jeweils sowohl der Satellitenbus als auch die Kommunikationsnutzlast ausgesprochen befriedigende Leistungen. Die Qualität erster über diese Satelliten abgewickelter Telefongespräche war ausgezeichnet.
Die zwei übrigen am 19. Oktober 2010 in den Weltraum gesandten Globalstar-2-Satelliten mit einer Startmasse von jeweils rund 650 kg befinden sich nach Manövern zur Bahnanhebung derzeit auf vorläufigen Umlaufbahnen in rund 1.000 Kilometern über der Erde.
Der Ausbau der neuen Konstellation wird laut Globalstar zügig vorangehen. Am 9. Februar 2011 hat Globalstar bekanntgegeben, dass man sechs weitere Satelliten im Mai 2011 ins All schicken lassen möchte. Zwei weitere Starts mit jeweils sechs zusätzlichen Satelliten sollen in einem Zeitraum von 60 bis 90 Tagen folgen.
Die kommenden drei Starts werden wie der im Oktober 2010 jeweils mit einer Sojus-Rakete vom kasachischen Startgelände Baikonur aus erfolgen. Gelingt es, Start und Inbetriebnahme der Satelliten im beabsichtigten Zeitrahmen abzuwickeln, besteht Globalstars neue Konstellation im Spätsommer 2011 aus achtzehn Satelliten der zweiten Generation.
Sind schließlich alle von TAS gebauten neuen Satelliten im All, will Globalstar aus ihnen und den acht im Jahre 2007 in den Weltraum gebrachten Raumfahrzeugen der ersten Generation, welche die Reservesatelliten der Konstellation der ersten Generation darstellten und noch vier oder fünf Jahre nutzbar sein müssten, ein Netz aus 32 Satelliten bilden, das sich über das Jahr 2025 hinaus betreiben lassen soll.
Die am 19. Oktober 2010 gestarteten Satelliten werden als Globalstar 73, 74, 75 ,76, 77 und 79 bezeichnet.