Nach den ersten sensationellen Aufnahmen des Marsorbiters Mars Express konnte dieser nun die Existenz von Wasser auf dem Mars bestätigen.
Ein Beitrag von Christian Ibetsberger. Quelle: ESA.
Seit dem Orbiteintritt von Mars Express am 25. Dezember, gab es schon einige erfolgreiche Ergebnisse. Doch nun löste die Entdeckung von Wasser eine Euphoriewelle bei den ESA Wissenschaftlern aus.
Bereits am 18. Januar wurde während der Kartierung des Mars-Südpols, unter Mithilfe des OMEGA-Instruments (Kombinierte Kamera und Infrarotspektrometer), die Existenz von gefrorenem Wasser und Kohlenstoffdioxid (Trockeneis) nachgewiesen. Nun wurde diese Entdeckung vom PFS (Hochauflösendes Spektrometer) bestätigt. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass der Anteil an Kohlenstoffdioxid auf der nördlichen bzw. südlichen Hemisphäre Unterschiede aufweist. Die Grafik, die diese Annahme erhärtet, finden Sie hier.
Zunächst soll das ASPERA, ein Plasma- und energetisch neutraler Atom Analysator, untersuchen, ob die Solarwind-Erosion Grund für den Wasser-Engpass auf dem Mars ist. Ein weiteres Experiment wird mit Hilfe des SPICAM (ein Ultraviolett- und Infrarot-Spektrometer) durchgeführt. Die Wissenschaftler wollen sich Klarheit über die Verteilung von Ozon und Wasserdampf am Mars verschaffen. Diese Art von Untersuchung wurde nie zuvor gemacht und wird den Wissenschaftern weitere Informationen zum roten Planeten geben.
Gesamt gesehen sind alle gewonnene Informationen des Roten Planeten ein wichtiger Beitrag zum weiteren Verständnis unseres eigenen Blauen Planeten. Die bisher bekannten Vorgänge am Mars lassen Rückschlüsse auf seine Vergangenheit und seine Zukunft zu. Der vorerst wichtigste Beweis, nämlich die Existenz von Wasser, bringt alle Wissenschafter, die sich mit dem roten Planeten beschäftigen ein weiteres Stück voran.
Die ESA hat außerdem atemberaubende Bilder präsentiert, die mit der hochauflösenden Stereo-Kamera (HRSC) aufgenommen wurden. Sie zeigen rund 1,87 Millionen Quadratkilometer Marsoberfläche, was etwa 100 Gigabyte an verarbeiteten Daten entspricht. Diese Kamera lieferte außerdem Aufnahmen vom längsten (bis zu 4 000 Kilometer) und breitesten Gebiet, das je in solch hoher Auflösung bei der Erforschung des Sonnensystems abgebildet wurde.
Deutschlands Ministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, die auch den ESA-Rat auf Ministerebene leitet, sagte auf der Pressekonferenz: „Europa kann stolz sein auf diese Mission: Mars Express ist ein riesiger Erfolg für das europäische Weltraumprogramm.“