Weihnachten 2018 steht vor der Tür.

Es ist schon fast eine gute Tradition, sich an dieser Stelle Gedanken über das bevorstehende Weihnachtsfest zu machen. Wie jedes Jahr steht die Problematik: Was schenke ich bloß? Hier sind sieben ernst gemeinte Empfehlungen

Ein Beitrag von Andreas Weise. Quelle: Recherche.

Das unbestrittene Idealgeschenk ist (nach meiner Meinung)… immer noch ein gutes Buch. Es ist leicht zu handhaben. Manchmal ist es krisenfest und wertbeständig. Man kann es fast überall mitnehmen. Es braucht keine Batterien. Man muss es nicht ständig nachladen. Und es fördert die Phantasie und das selbständige Lesen.
Aber nun im Ernst: Hier sind einige Geschenkempfehlungen.

Das folgende soll keine Aneinanderreihung von Buchrezensionen sein. Die abschließende Bewertung muss der Leser schon selber treffen. Vielmehr sind es Vorschläge, wohin man im Buchladen seines Vertrauens hier und da das Auge einmal richten könnte.

Ich hoffe, für jede Altersklasse ist etwas dabei. Anzumerken ist noch: Alle Buchtitel sind Zufallsfunde. Da ich oft im Berliner Regionalverkehr unterwegs bin, führt mich mein Weg manchmal in Buchläden am Wegesrand. Und da findet man so allerlei.

A. Weise
Buchempfehlungen zum Weihnachtsfest 2018
(Bild: A. Weise)

1.) Für die ganz jungen Raumfahrtfreunde:
„Der kleine Major Tom“ ist eine Kinderbuchreihe für Kinder ab 8 Jahre. Wie der Titel vermuten lässt, hat hier Sänger Peter Schilling (Major Tom – Völlig losgelöst) mitgewirkt. In mehreren Kindergeschichten wird die ISS, der Flug zum Mond oder zum Mars kindgerecht sehr schön erklärt. Die Bücherreihe entstand unter fachlicher Betreuung des DLR. Mittlerweile sind sechs Bücher erschienen. Sehr empfehlenswert! „Der kleine Major Tom“ ist im Tessloff-Verlag erschienen.

2.) Für die etwas größeren jungen Raumfahrtfreunde:
Aus dem Tessloff-Verlag kommt auch ein neu aufgelegter Klassiker. In der Reihe WAS-IST-WAS ist das Buch „Internationale Raumstation“ erschienen. Ich selber besitze noch eine Ausgabe von 1997. Nun liegt die aktuelle Ausgabe von 2018 vor, die explizit auf die zweite Mission von Alexander Gerst „Horizons“ eingeht. Toll bebildert wird nicht nur der Aufbau der ISS erklärt. Man erfährt etwas über Sojus, wie man Astronaut wird und das Leben auf der ISS.

Das Buch entstand mit Unterstützung der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA. „WAS-IST-WAS Internationale Raumstation“; Ausgabe 2018 ist im Tessloff-Verlag erschienen.

3.) Etwas für die alten Hasen:
Es gibt Bücher, die würde man sich selber nie kaufen, weil sie zu teuer sind. Aber man hätte sie doch gerne irgendwie im Schrank. Also lässt man sich diese Bücher schenken. So ein Buch ist „MOONSHOTS“ von Piers Bizony. Stolze 49,99 € muss man dafür hinblättern.

„MOONSHOTS“ ist ein großformatiges Fotobuch zur Geschichte der Mondlandung mit Bildern auch aus dem Gemini-Programm, aber auch von den Raumstationen bis zur ISS. Eigentlich kommt dieses Buch ein Jahr zu früh. Der 50ste Jahrestag der Mondlandung ist erst nächstes Jahr. Und natürlich kann man all die Fotos auch im Internet ansehen. Freunde von Fotos auf Papier werden es jedoch zu schätzen wissen. Wer aber ausschließlich Mondlandungsfotos sehen will, sollte auf den Klassiker „FULL MOON“ von Michael Light zurückgreifen. „MOONSHOTS“ ist 2018 beim National Geographic Buchverlag erschienen.

4.) Für Literaturfreunde mit Raumfahrtinteresse:
Es muss nicht immer ein handfester Bildband oder ein Sachbuch sein. Auch ein Roman, der im Raumfahrtmilieu spielt, kann sehr unterhaltend und erfrischend sein. Dabei sollte man nicht alles, was man darin so liest, auf die (technische) Goldwaage legen. Die Österreicherin Ulrike Schmitzer hat solch einen Roman geschrieben.

Das Buch von Schmitzer heißt „Es ist die Schwerkraft, die uns umbringt“. Es geht um den Traum vom Flug in den Weltraum, um geheime Tests und die Frage: Was und wer steckt eigentlich hinter dem Programm? Das ganze wird erzählt aus der Sicht einer Testingenieurin. Spannend und unterhaltsam. „Es ist die Schwerkraft, die uns umbringt“ ist bei der Edition Atelier, Wien 2014, erschienen.

5.) Für Raumfahrtfreunde, die es nicht so genau nehmen:
Im selben Verlag, von der selben Autorin und unter Mitwirkung von Martin Thomas Pesl ist die Sammlung „Houston, wir haben ein Problem – Kuriose Geschichten aus der Raumfahrt“ erschienen. (Das Buch ist nicht zu verwechseln mit Reichls Büchlein „Biep, Biep, Wir haben ein Problem“. In punkto Genauigkeit ist Reichl da unerreicht.)

Der Co-Autor Pesl hatte unter anderem solche Toptitel wie: „Das Buch der Schurken: Die 100 genialsten Bösewichte der Weltliteratur“ und „Das Buch der Tiere: 100 animalische Streifzüge durch die Weltliteratur“. Da ahnt man schon, wohin die Reise geht.

“Houston, wir haben ein Problem“ ist eine kunterbunte Zusammenstellung von kuriosen Geschichten rund um die Raumfahrt, beginnend im 8. Jahrhundert vor Christus bis ins Jahr 2018 quer durch alle Bereiche, die auch nur entfernt etwas mit Raumfahrt zu tun haben. Es sind einfach lustige und unglaubwürdige Begebenheiten. Dabei darf man aber als hart gesottener Raumfahrtfan nicht all zu genau hinschauen.

Das beigestellte Foto zeigt die Lesezeichen, wo ich persönlich noch einmal nachschlagen würde. Da wird schon mal ein Orbit mit Suborbital verwechselt oder mutmaßlich aus Wikipedia falsch abgeschrieben. Einige Geschichtchen hätte ich außerdem einfach nicht gebracht.

Wer sich aber auf das Niveau von Klatsch und Tratsch herablassen will, der hat eine kurzweilige Lektüre vor sich, die, wenn nicht allzu ernst genommen, Spaß macht. Was allerdings keinen Spaß macht, ist der Preis von 23,- €. „Houston, wir haben ein Problem“ ist bei Edition Atelier, Wien 2018, erschienen.

6.) Für Raumfahrtfreunde mit Interesse für historische Persönlichkeiten:
Kurz durch die Kinos gerauscht war unlängst der Film „Aufbruch zum Mond (First Man)“. Der Film soll auf dem gleichnamigen Buch basieren. Ich habe das Buch seit wenigen Wochen in der „Lesemangel“ und es fällt mir sehr schwer, das Buch mit dem Film in Einklang zu bringen.

„Aufbruch zum Mond“ ist die autorisierte Biografie von Neil Armstrong, geschrieben von James Hansen. Sie zeigt eindrucksvoll den Werdegang von Armstrong. Für mich lüftet sich damit auch das Geheimnis, warum es ausgerechnet Armstrong sein musste, der als erster Mensch den Mond betrat. Mir ist dieser Mensch mit diesem Buch jedenfalls näher gekommen. Für Raumfahrtfans unbedingt zu empfehlen. „Aufbruch zum Mond“ ist bei Heyne 2018 erschienen. Das amerikanische Original stammt aus dem Jahre 2005.

7.) Ein Geheimtipp zum Schluss:
Kurz vor dem Fest ist noch die Biografie von Jules Verne, geschrieben von Ralf Junkerjürgen, auf den Markt gekommen. Ein Buch, auf das ich sehr gespannt bin. Ob es gut ist? Keine Ahnung! Ich werde es erst lesen, denn noch habe ich es nicht. Ich habe es mir zu Weihnachten gewünscht. „Jules Verne“ ist bei wbg Theiss 2018 erschienen.

Na dann: Viel Spaß beim Geschenke kaufen und allen ein Frohes Weihnachtsfest.

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