Erfolgreicher Start: Galileo-Aufbau geht weiter

Beim Aufbau des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo wurde ein weiterer Meilenstein erreicht. Am 12. Oktober 2012 brachte eine Sojus-Rakete von Kourou in Französisch-Guayana aus das zweite Satellitenpaar für die Galileo-Testkonstellation (IOV) ins All.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: ESA.

ESA/S. Corvaja
Galileo-Start am 12. Oktober 2012
(Bild: ESA/S. Corvaja)

Zusammen mit den beiden rund ein Jahr zuvor gestarteten Navigationssatelliten komplettieren die jetzt in den Weltraum beförderten Satelliten die IOV für In-Orbit Validation genannten Galileo-Testkonstellation, die später im aktiven Betriebsnetz von Galileo aufgehen soll.

Eine unter der Ägide von Arianespace betriebene Rakete vom Typ Sojus-ST-B war es, die um 20.15 Uhr MESZ vom Startzentrum in Französisch-Guayana mit den beiden neuen Navigationssatelliten an der Spitze abhob. Sämtliche Stufen der Rakete arbeiteten wie vorgesehen. 3 Stunden und 45 Minuten nach dem Start setzte die Raketenoberstufe vom Typ Fregat die beiden Navigationssatelliten in rund 23.200 Kilometern Höhe über der Erde aus.

Gebaut worden waren die Satelliten von einem Konsortium unter Führung von EADS Astrium und TAS (Thales Alenia Space). TAS hatte sich um den Zusammenbau sowie die Integration und Tests der Satelliten gekümmert.

ESA/P. Carril
vier Galileo-IOV-Satelliten kreisen um die Erde – Illustration
(Bild: ESA/P. Carril)

Gesteuert und überwacht werden die gerade gestarteten Satelliten von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) zusammen mit der Französischen Weltraumagentur (CNES) von einem Kontrollzentrum im französischen Toulouse aus. Nach den ersten grundlegenden Inbetriebnahmearbeiten wird Spaceopal, ein Gemeinschaftsunternehmen von Telespazio und der Gesellschaft für Raumfahrtanwendungen (GfR) mbH, einer Tochter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), mit Sitz in Weßling die Kontrolle der Satelliten mit Stationen in Oberpfaffenhofen und dem italienischen Fucino übernehmen.

Hinsichtlich der von den IOV-Satelliten erwarteten Leistungsdaten sollen diese sich von denen der künftigen Seriensatelliten, die derzeit unter der Leitung von OHB aus Bremen gebaut werden, nicht unterscheiden. Mit jetzt vier baugleichen Satelliten im All ist die ESA in die Lage versetzt, die mögliche Leistungsfähigkeit des europäischen Satellitennavigationssystems zu demonstrieren, bevor mit dem Start und der Inbetriebnahme der Seriensatelliten begonnen wird.

Ab Ende 2014 sollen mit Hilfe von dann 18 in der Galileo-Konstellation eingebundenen Satelliten erste Navigationsdienste für die Allgemeinheit verfügbar werden. Die Vervollständigung des Weltraumsegments von Galileo erwartet die ESA derzeit für das Jahr 2018. Dann wäre die volle Einsatzkapazität (Full Operational Capability, FOC) von Galileo erreicht.

Bewegte Bilder im MP4-Format:

Startaufzeichnung von spacelivecast.de:

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