Atlantis sicher in Florida gelandet

Das Space Shuttle Atlantis landete um 14:48 Uhr MESZ sicher, unter der Kontrolle von Kommandant Ken Ham, auf der Landebahn 33 des Kennedy Space Centers und beendete damit die voraussichtlich letzte geplante Mission des Orbiters.

Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: Nasa. Vertont von Peter Rittinger.

Die Astronauten an Bord wurden ein letztes Mal um 06:20 Uhr MESZ mit dem Lied „Supermassive Black Hole“ von Muse geweckt. Das Lied wurde Kommandant Ken Ham gewidmet.

Die Besatzung startete ihre letzten Stunden in der Umlaufbahn mit dem Verstauen von Ausrüstung, bevor sie sich mit der Wiedereintrittscheckliste befassten.

Der erste große Meilenstein kam für die Besatzung um 11:30 Uhr MESZ mit dem Schließen der Ladebucht. Da nun die Radiatoren an der Innenseite der Ladebuchttüren nicht mehr für die Kühlung des Orbiters genutzt werden konnten, kam das sogenannte Flash Evaporator Subsystem zum Einsatz. In diesem System wird Wasser verdunstet, um so die Wärme der Bordsysteme abzuführen. Dieses System funktioniert allerdings nur über einer Höhe von 30 Kilometern. Sobald das Shuttle diese Höhe unterschreitet, wird der Orbiter durch die Verdunstung von Ammoniak gekühlt. Diese Kühlung bleibt aktiv, bis das Shuttle am Boden durch Hilfsfahrzeuge gekühlt werden kann.

Während die Besatzung sich durch ihre Checklisten arbeitete und es keinerlei Probleme mit den Systemen des Shuttles gab, richtete sich der Fokus des Teams auf der Erde rund um Tony Ceccacci voll und ganz auf das Wetter in Florida. Die Wettervorhersage sah einige Regenschauer innerhalb des 48 Kilometer großen Kreises rund um die Landebahn vor. Allerdings zeigte sich heute das Wetter in Florida von seiner guten Seite, sodass Ceccacci sein „Go“ für das Zünden der orbitalen Steuerdüsen um 13:41 Uhr MESZ geben konnte.

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Touchdown!
(Bild: NASA)

Nach etwas über einer Stunde erreichte die Atlantis dann sicher die Landebahn des Kennedy Space Centers. Während der fast 12-tägigen Reise legte der Orbiter knapp 8 Millionen Kilometer zurück. Insgesamt erreichte die Atlantis damit während ihrer 32 Missionen eine Gesamtstrecke von über 193 Millionen Kilometern. Mit dem Ende der STS-132-Mission ist der US-basierte Teil der Internationale Raumstation zu 98% komplett, was den bewohnbaren Raum betrifft.

Atlantis wird nun auf eine mögliche Rettungsmission für die letzte geplante Mission des Space-Shuttle-Programms STS 134 vorbereitet. Allerdings steht derzeit noch eine Entscheidung aus, ob die Raumfähre eventuell noch eine zusätzliche Mission bekommen soll. Die Manager des Shuttle-Programms erhoffen sich eine Entscheidung für eine eventuelle STS-135-Mission bis Ende Juni.

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Ein letztes Mal kommt die Atlantis zum Stehen.
(Bild: NASA)

Die nächste geplante Space-Shuttle-Mission, STS 133, die von der Discovery geflogen werden soll, kann frühestens am 16. September starten und wird die letzte Mission der Discovery sein. Hauptnutzlast dieser Mission wird das Pressurized Multipurpose Modul (PMM) sein. Dieses Modul, welches das umgerüstete Multi Purpose Logistics Modul Leonardo ist, wird zukünftigen Langzeitbesatzungen der Internationalen Raumstation als Stauraum dienen. Die Besatzung der Mission STS 133, bestehend aus dem Kommandanten Steve Lindsey, Pilot Eric Boe und den Missionsspezialisten Benjamin Drew, Tim Kopra, Michael Barratt und Nicole Stott, wird außerdem Ersatzteile und den neuen Roboter Robonaut2 zur Station fliegen.

Mit Tim Kopra, Michael Barratt und Nicole Stott sind drei der sechs Astronauten ehemalige Langzeitbesatzungsmitglieder der Internationalen Raumstation. Kommandant Steve Lindsey wird mit dieser Mission seinen insgesamt fünften Flug in einem Space Shuttle durchführen und hat extra dafür seinen Posten als Chef des Astronautenkorps aufgegeben. Die Mission soll nur acht Tage dauern, allerdings wird derzeit darüber beraten, sie auf zehn Tage auszubauen.

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