Abgebrochener Ausstieg

Der für gestern geplante Ausstieg von Chris Cassidy und Luca Parmitano wurde aufgrund von Wasser in Lucas Raumanzug nach etwa einer Stunde vorzeitig abgebrochen.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA.

NASA-TV
Luca Parmitano diskutiert per Funk die Situation mit dem Kontrollzentrum in Houston.
(Bild: NASA-TV)

Das Wasser unbekannter Herkunft stammte nach Aussage von Luca Parmitano weder aus dem Trinkbehälter noch aus dem Kühlsystem des Anzugs. In der Schwerelosigkeit sinkt Wasser nicht zu Boden sondern bildet kleine Kugeln, die entweder durch den Anzug schweben oder sich großflächig an Körperteilen anlagern. Dabei besteht immer die Gefahr, dass man Wasser einatmet und sich dieses in der Lunge sammelt.

So geschah dies auch beim gestrigen Ausstieg. Zudem bedeckte ein Wasserfilm auch Ohren, Nase und Augen des Astronauten, so dass dieser zeitweilig nichts mehr hören oder sagen konnte. Als die erste Wasseransammlung im Nacken von Parmitano festgestellt war, wurde der Außenbordeinsatz sofort abgebrochen. Nach dem Wiedereinstieg in die Luftschleuse Quest schloss Luca seinen Raumanzug nicht an die externe Stromversorgung an, um nicht das Risiko eines Kurzschlusses oder eines Stromschlages einzugehen.

Nach dem Öffnen der inneren Luke half man Parmitano aus dem Anzug und versuchte dabei, die umherschwebenden Wassertröpfchen sowie die Wasserfilme im Inneren des Anzugs einzufangen bzw. zu binden.

Insgesamt dauerte der Einsatz 1 Stunde und 32 Minuten, geplant waren mehr als 6 Stunden. Ursprünglich sollte während des Ausstiegs ein zweites Überbrückungskabel am Gitterelement Z1 installiert, Datenkabel für Sarja und das zukünftige Modul Naúka verlegt, Führungsschienen angebracht, eine Antenne umgesetzt und eine Schutzabdeckung an einer Schalteinheit entfernt werden.

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