Das Bodenteam der MESSENGER-Mission hat zwei Wochen Flugtests ihrer Instrumente und Prozeduren abgeschlossen, um sich für die Orbitphase ab dem 18. März 2011 zu qualifizieren.
Ein Beitrag von Daniel Schiller und Günther Glatzel. Quelle: Johns Hopkins University/Applied Physics Laboratory, Wikipedia. Vertont von Peter Rittinger.
Bei diesen Tests war die Sonde selbst mit einbezogen worden und hat unter anderem die Lagekontrolle in einem „Quasi-On-Orbit“-Modus geflogen. Dazu wurden die Ephemeridendaten in MESSENGER (MErcury Surface, Space ENvironment, GEochemistry and Ranging) selbst so modifiziert, dass die Sonde „dachte“ sie wäre im Orbit um Merkur. Gleichzeitig war die Geometrie der Sonne-MESSENGER-Erde-Konstellation ähnlich der im März nächsten Jahres.
Auch die Kommunikation wurde modifiziert. Täglich gab es „direkte Kontakte“ zum DSN, um für 13 Stunden die Übertragung von Daten und Kommandos zu simulieren sowie fünf Stunden, in denen die Sonde „wegschaute“, um Beobachtungen zu simulieren und wissenschaftliche Untersuchungen mittels Funkwellen (Radio-Science) durchzuführen.
In der Orbitphase wird es etwa einmal pro Woche Korrekturmanöver geben, um Drehimpuls aus der Reaktionsrädern zu entladen. Auch dieses Verhalten wurde dreimal in den beiden Wochen „simuliert“.
MESSENGER startete am 8. April 2004, führte mehrere Swingby-Manöver an Erde und Venus durch und näherte sich dem Zielplaneten Merkur erstmals am 14. Januar 2008. Durch weitere Flybys wurde die Geschwindigkeit reduziert, so dass man im Frühjahr 2011 unter Einsatz eines Bremstriebwerkes in einen Orbit um den sonnennächsten Planeten Merkur einschwenken kann.
Die Raumsonde trägt sieben wissenschaftliche Instrumente zur Untersuchung des Planeten und dessen Umfelds. Diese sind eine kombinierte Weitwinkel- und Teleobjektivkamera für Licht und nahes Infrarot (Mercury Dual Imaging System), ein Gammastrahlungs- und Neutronenspektrometer (Gamma-Ray and Neutron Spectrometer), ein Magnetometer, ein Laser-Höhenmesser (Mercury Laser Altimeter), ein Atmosphären- und Oberflächenspektrometer (Mercury Atmospheric and Surface Composition Spectrometer) zur Bestimmung der Zusammensetzung von Oberfläche und Atmosphäre, ein Partikel- und Plasmaspektrometer (Energetic Particle and Plasma Spectrometer), ein Röntgenspektrometer (X-Ray Spectrometer) sowie ein Radio-Science-Experiment.
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