ADLER-1/APID spürt ersten „Weltraum-Meteoriden“ erfolgreich auf

Rot-weiß-roter Kleinsatellit ADLER-1 entdeckt nach wenigen Monaten im Orbit bereits Weltraumschrott. Eine Presseaussendung des Österreichischen Weltraum Forums (ÖWF).

Quelle: ÖWF 10. Mai 2022.

Grafische Darstellung des ADLER-1 Kleinsatelliten im Orbit mit entfaltbarem Sensor (APID), der die Einschlagsenergie von Partikeln misst. (Grafik: ÖWF)

10. Mai 2022 – Von einem extraterrestrischen Objekt bzw. einem Mikrometeoriden mit einer geschätzten Geschwindigkeit von mindestens 50.000 km/h stammt das erste Signal, das der vom Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF) gemeinsam mit Spire Global Inc. und der Findus Venture Gmbh entwickelte Kleinsatellit „ADLER-1″ Anfang Mai detektiert hat. Von den bisherigen 70.000 Signalen hat sich eine Signalform stark verändert, die letztendlich auf diese hohe Geschwindigkeit schließen lässt. Zum Zeitpunkt der Detektion befand sich ADLER-1 in einer Höhe von 479 Kilometern über dem Atlantischen Ozean.

Dr. Gernot Grömer, Direktor des Österreichischen Weltraum Forums (ÖWF): „Die Detektion dieses Einschlages kommt früher als wir eigentlich geplant hatten, weil wir den Sensor unter Weltraumbedingungen erst verstehen lernen müssen: So ein deutliches Signal ist ein erster Erfolg. Wir vermuten, dass sich in den bisher aufgezeichneten Rohdaten noch mehr dieser Signale verstecken. Es zeigt, dass der von uns in Kooperation mit Spire Global Inc. und der Findus Venture GmbH in Österreich entwickelte Satellit exakt funktioniert.“

ESA und ÖWF gemeinsam auf Weltraumschrott-Suche
Bei Weltraumschrott handelt es sich um Partikel in der Erdumlaufbahn in der Größe von Staubteilchen bis zum Kleinbus, die zum Teil mit mehreren zehntausenden km/h mit Satelliten kollidieren können. Dieser „Müll“ gestaltet sich als immer größer werdendes Problem für die Raumfahrt. Zudem erweisen sich die Detektion und Überwachung davon, speziell von kleinsten Teilchen, als besonders schwierig. Dazu Gernot Grömer: „In enger Zusammenarbeit mit der European Space Agency wollen wir die Modellierung von Weltraumschrott deutlich verbessern. Wenn wir wissen, in welchen Umlaufbahnen sich wieviele und welche Teilchen befinden, können wir Gegenmaßnahmen besser planen.“

Über das Österreichische Weltraum Forum
Das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) gehört im Bereich der Analogforschung weltweit zu den führenden Organisationen, die an der Vorbereitung astronautischer Erforschung anderer Planeten mitarbeiten. Expert*innen verschiedenster Disziplinen bilden innerhalb des ÖWFs die Basis für diese Arbeit. Gemeinsam mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen, Industrie und Unternehmen unterschiedlicher Branchen wird hier Forschung auf höchstem Niveau betrieben. Dabei nutzt das ÖWF seine ausgezeichneten Kontakte zu Meinungsbildner*innen, Politik und Medien, um österreichische Spitzenforschung und Technologie international voranzutreiben und bekanntzumachen. Das Österreichische Weltraum Forum ist zudem einer der wichtigsten Bildungsträger in Österreich, wenn es um Raumfahrt und darum geht, junge Menschen für Wissenschaft und Technik zu begeistern sowie ihnen einen Zugang zu dieser Branche zu ermöglichen. Neben der Betreuung von universitären Arbeiten bietet das ÖWF auch immer wieder Studierenden und Schüler*innen die Möglichkeit, im Rahmen von Praktika ihr Wissen zu erweitern. www.oewf.org

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