Die Unternehmen AMPAC-ISP und RUAG werden als wichtige Zulieferer für die von OHB herzustellenden ersten 14 Satelliten des Galileo-FOC-Programms fungieren.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: American-Pacific-Corporation, RUAG. Vertont von Peter Rittinger.
Bereits im März 2010 war bekannt geworden, dass AMPAC-ISP aus Niagara Falls im US-amerikanischen Bundesstaat New York die Triebwerkstechnik für die von OHB zu bauenden Satelliten für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo in seiner vollen Einsatzkapazität (Full Operational Capability, FOC) liefern soll. Nach Angaben der American Pacific Corporation hat ihr Unternehmenszweig AMPAC-ISP im Juli 2010 einen Zweijahresvertrag mit OHB geschlossen, dem zufolge AMPAC-ISP vierzehn Antriebsmodule für OHBs Navigationssatelliten bauen wird. Das erste dieser Antriebsmodule, welches vollständig in Einstofftriebwerkstechnik aufgebaut sein soll, will man voraussichtlich im Juli 2011 nach Bremen liefern, damit es dort in die Systemstruktur eines im Entstehen befindlichen Navigationssatelliten integriert werden kann.
Am 10. Juni 2010 hatte RUAG Space bekanntgegeben, dass sie den Bau der Galileo-Satelliten mit einer Reihe von Komponenten, die an verschieden Standorten hergestellt werden, unterstützen wird. Die zentralen Steuerungscomputer für die Galileo-Satelliten, welche die Navigationsnutzlast und zahlreiche Untersysteme der Satelliten steuern und überwachen, entwickelt und baut RUAG Space im schwedischen Göteborg. Sie wird dabei von RUAG Space in Österreich unterstützt. Ebenfalls aus Schweden kommen Antennen für die systeminterne Kommunikation und Prozessorboards für die digitalen Funkempfänger der Satelliten. Die Technik zur Nachführung der jeweils zwei Solarzellenausleger ist ein Beitrag von RUAG Space aus Zürich in der Schweiz. Sogenannte SADMs (Solar Array Drive Mechanisms) sorgen für eine kontinuierliche, möglichst optimale Ausrichtung der Solarzellenausleger, so dass immer die größtmögliche elektrische Leistung bereitgestellt werden kann. RUAG Space aus dem österreichischen Wien stellt eine spezielle Thermalschutzfolie zur Verfügung, damit die extremen Temperaturschwankungen, denen die Satelliten im Weltraum ausgesetzt sind, keine schädlichen Auswirkungen auf empfindliche Komponenten an Bord der Raumfahrzeuge, wie zum Beispiel elektronische Baugruppen, haben.
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