Während des Umzugs zu einer anderen Position im Geostationären Orbit kam es an Bord von EchoStar III zu einer Anomalie. Danach war kein dauerhafter Kontakt zum Satelliten mehr möglich.
Ein Beitrag von Axel Nantes. Quelle: EchoStar, Spacenews.
Nach Angaben des Kommunikationssatellitenbetreibers EchoStar mit Sitz in Englewood im US-amerikanischen Bundesstaat Colorado bemühe man sich zusammen mit dem Hersteller des Satelliten (Lockheed Martin) eine stabile, zuverlässige Verbindung zu EchoStar III zu bekommen. Sie ist Voraussetzung für eine nunmehr angestrebte regelgerechte Stilllegung des Satelliten, im Rahmen derer der Satellit in einen Friedhofsorbit zu steuern und dort zu passivieren ist.
Den aktuellen Orbit von EchoStar III, der seit dem 5. Oktober 1997 um die Erde kreist, betrachtet EchoStar nicht als Gefahr für andere Raumfahrzeuge im Geostationären Orbit. Rund 20 Jahre konnte EchoStar III laut EchoStar sinnvoll genutzt werden. Die Auslegungsbetriebsdauer des Satelliten betrug 12 Jahre, während der er bei 61,8 Grad West im Geostationären Orbit eingesetzt worden war. Seit mehr als drei Jahren war der Satellit auf einem treibstoffsparenden inklinierten Orbit unterwegs, d.h. er bewegte sich wegen ausbleibenden Bahnkorrekturen in Nord-Süd-Richtung nicht mehr exakt über dem Erdäquator.
Am 2. August 2017 hatte EchoStar mitgeteilt, dass die Probleme mit EchoStar III in der Woche davor beim Driften in Richtung der neuen Betriebsposition (von 86,85 Grad West) aufgetreten waren. Anschließend sei die Kommunikation mit dem Satelliten nur mit Unterbrechungen und schwankender Qualität möglich gewesen – der Autor hält es für möglich, dass der Satellit seine Lage im Raum nicht mehr stabil halten kann oder konnte. Beobachtungen des regulär dreiachsstabilisierten Satelliten mit optischen Teleskopen scheinen das zu bestätigen.
Der Branchendienst Spacenews meldet am 2. August 2017, dass EchoStar III vom kommerziellen Weltraumüberwachungszentrum ComSpOC in Exton im US-Bundesstaat Pennsylvania verfolgt wurde. Nach Daten des ComSpOC beginnend im Bereich bei 87,2 Grad West im Geostationären Orbit bewegte sich der Satellit mit einer Geschwindigkeit von rund 0,1 Grad pro Tag westwärts. Aktuell wird der Satellit im Bereich um 90 Grad West zu finden sein. Passagen anderer im Geostationären Orbit positionierter Satelliten sind bereits erfolgt.
Die Startmasse von EchoStar III betrug 3.674 Kilogramm, die Leermasse des auf dem Satellitenbus A2100AX basierenden, mit 44 Wanderfeldröhrenverstärkern für das Ku-Band ausgestatteten Raumfahrzeugs 1.700 Kilogramm. 32 dieser Verstärker sollten ursprünglich die gleichzeitige Nutzung von 32 Transpondern erlauben.
Ausgefallene Verstärkerröhren hatten die nutzbare Kapazität des Satelliten im Verlauf der Jahre deutlich reduziert. In Betriebsperioden mit starker Sonneneinstrahlung gab es zusätzliche Beschränkungen, da dann sich mehr als erwartet erhitzende Komponenten im Stromversorgungssystem zu schonen waren.
EchoStar III ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 25.004 und als COSPAR-Objekt 1997-059A.