Europas neueste Rakete startet bald und nimmt viele Weltraummissionen mit sich, die jeweils eine einzigartige Aufgabe, ein einzigartiges Ziel und ein einzigartiges Team zu Hause haben, das sie anfeuert. Eine Information der European Space Agency (ESA).
Quelle: ESA 25. Juni 2024.
25. Juni 2024 – Ob beim Start neuer Satelliten zur Erforschung der Erde, beim Blick in den fernen Weltraum oder bei der Erprobung wichtiger neuer Technologien im Orbit: der erste Flug der Ariane 6 zeigt die Vielseitigkeit und Flexibilität dieser beeindruckenden Schwerlast-Trägerrakete.
Curium One ist ein CubeSat mit 12 Einheiten (12U), der von dem Berliner Unternehmen Planetary Transportation Systems (PTS – ehemals Part-Time Scientists) in Partnerschaft mit der Libre Space Foundation in Athen entwickelt und gefertigt wurde. Mit den Dutzend Einheiten gehen vielfältige Ziele für den Erstflug der Ariane 6 einher.
Ein Ziel ist es, durch Tests und die Entwicklung von Open-Source-Hard- und -Software CubeSat- und Amateurfunkgemeinschaften zu unterstützen und dadurch zur Verbesserung der globalen Kommunikationsinfrastruktur und Bildung in der Raumfahrttechnologie beizutragen. Die Mission wird das Bodenstationsnetzwerk SatNOGS nutzen, das aus mehr als 200 Stationen auf der ganzen Welt besteht, welche global nutzbar und zugänglich für alle sind. Dies ist durch die Veröffentlichung aller Ergebnisse unter einer Creative Commons Lizenz möglich.
Ein wichtiges technisches Ziel der Mission ist die erste Demonstration des hochmodernen „SatNOGS-COMMS“ – Funk-Transceivers (Sendeempfängers) in der Umlaufbahn in Zusammenarbeit mit Libre Space Foundation – einer griechischen Non-Profit-Organisation, die ebenfalls neueste Open-Source-Technologien im Weltraum entwickelt.
SatNOGS-COMMS ist ein Ultra-Hochfrequenz (UHF)- und S-Band-Funk-Transceiver – ein Kommunikationsgerät, das mit einer „Drehkreuz“-Antenne sowohl Funkwellen senden als auch empfangen kann. Es ist Open Source und komplett kompatibel mit dem SatNOGS Netzwerk.
Die Verifizierung des Transceivers wird wichtige Informationen für die bevorstehende PHASMA-Mission der Libre Space Foundation liefern. Curium One wird die erste Verifizierung dieses Satelliten-Designs der Firma Planetary Transportation Systems in der Umlaufbahn durchführen, um diese für zukünftige geplante Missionen zu testen und damit die Raumfahrtentwicklung von PTS für alle weiteren Projekte voranzutreiben.
„Durch die Weiterentwicklung der Open-Source-Satelliten-Technologie und des Amateurfunks wird Curium One die Kommunikationsinfrastrukturen rund um den Globus verbessern und Bildungsangebote in der Raumfahrttechnologie bieten“, erklärt Manolis Surligas, Softwareentwickler der Libre Space Foundation.
Da die Software und Hardware von Curium One fast vollständig aus Open Source Quellen stammen, haben Studierende und Funkamateure bereits aktiv an der Entwicklung des Satelliten mitgewirkt – und einige von ihnen haben akademische Erfolge für ihre Arbeit erzielt.
„Unser Ziel ist es, die Weltraumtechnologie zugänglicher und erschwinglicher zu machen, und wir sind stolz darauf, den Entwurf von Curium One auf Europa‘s neuer Schwerlastrakete zu validieren, und dadurch die Kompatibilität der Ariane 6 und ihre Fähigkeit zum Einsatz einer Vielzahl von Kleinsatelliten-Missionen unter Beweis zu stellen. Wir freuen uns sehr, an diesem historischen Start teilzunehmen und ihn mitzuerleben“, so Jakob Mayer, Mechanischer Leiter des Entwicklungsteams.
Curium One ist ein wichtiger Schritt zum übergeordneten Ziel von PTS – von den kostengünstigen Silizium-Solarzellen der Mission über den Einsatz handelsüblicher Komponenten bis hin zur Open-Source-Entwicklung, sowie der erstaunlich schnellen siebenmonatigen Entwicklungszeit – schafften sie es, Raumfahrttechnologie zugänglicher und erschwinglicher und direkt für bereits geplante zukünftige Missionen anwendbar zu machen.
„Die Zusammenarbeit mit den unglaublich erfahrenen Teams von Arianespace, ArianeGroup und ESA vor und während der Integrationsaktivitäten im Mai war für uns eine wirklich erstaunliche Erfahrung. Wir freuen uns und sind ESA und Ariane sehr, sehr dankbar, dass wir diese besondere Ariane 6-Start-Kampagne miterleben und daran Teil nehmen können“, schließt Paul Kötter, Projektmanager der Curium One Entwicklung.
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