Astronomen vom MIT und Williams College haben ein Team gebildet, um ein Ereignis zu beobachten, dass nur alle 25 Jahre einmal zu sehen ist.
Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: UniverseToday.
Es geschah in der Nacht vom 10. auf den 11. Juli. Charon, Plutos Mond, zog vor einem weit entfernten Stern vorüber. Die Forscher versuchten zu studieren, ob sich das Licht des Sterns verändert, wenn Charon vorüberzieht. Dies würde bedeuten, dass das Licht gebrochen wird und es wäre ein sicherer Hinweis auf die Existenz einer Atmosphäre des Mondes. Da Charon sehr klein ist, hat er nicht genug Gravitation um eine Atmosphäre zu halten, jedoch ist er sehr kalt und so könnten einige Gase an ihrem Platz gehalten werden.
In einer klaren Sommernacht im Juli 2005 bekam Charon bei seinem Vorüberzug an einem entfernten Stern Zuschauer. Astronomen von MIT und Williams College ließen sich das äußerst seltene, aber sehr kurze Spektakel nicht entgehen. Dieses Spektakel wurde zwar vor 25 Jahren bereits einmal mit einem Teleskop beobachtet, jedoch stand nicht einmal annähernd die heute gewohnte Qualität zur Verfügung. Dank mehrerer Verträge mit internationalen Partnern wurde es ermöglicht, dass am 10. Juli dieses Spektakel gleich mit vier Teleskopen gleichzeitig beobachtet werden konnte, alle vier standen in Chile. Die Resultate werden auf einem Meeting der American Astronomical Society’s Division of Planetary Sciences veröffentlicht, dass im September in Cambrigde, England stattfindet.
„Wir haben jahrelang auf diese Chance warten müssen. Ich denke wir haben sie genutzt. Es war schon spektakulär zu sehen, wie ein solch kleiner Mond an so einem riesigen Stern vorüberzog“, erinnert sich James L. Elliot, Teamleiter des MIT-Teams. Elliot selbst ist Professor an der Universität in Cambridge. Jay M. Pasachoff, Teamleiter vom Williams Colllege meint: „Es war schön, dass einige von uns zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen sind um eine kleinen Fleck zu beobachten, wie er vier Milliarden Meilen von uns entfernt einen Schatten auf einen riesen Stern hinterlässt. Ich möchte mich bei diesen Leuten bedanken, die hart dafür gearbeitet haben und denen die uns die Mitteln zur Verfügung gestellt haben, um dieses Spektakel beobachten zu können.“ Die reine Beobachtungszeit war kaum länger als eine Minute. Alles musste passen, man konnte sich keinen Zeitverlust leisten, sonst wären 25 Jahre des Wartens vergebens gewesen.
Mit den Messungen wollen die Forscher herausfinden ob Charon eine Atmosphäre besitzt, denn das Licht müsste sich ändern wenn es durch eine Atmosphäre müsste. Auf die Ergebnisse sind viele Forscher gespannt, da man wissen will wie sich eine Atmosphäre verhält oder ob es überhaupt eine geben kann, die so weit von der Sonne entfernt ist. Wir dürfen ebenfalls gespannt sein. Die Ergebnisse werden im September veröffentlicht und wir werden wieder für Sie berichten……