Im Juni gibt es die kürzeste Nacht und die Sonne hat den höchsten Stand am Himmel – am Tag der Sommer-Sonnenwende.
Autor: hanskemm. eigene Daten / RaumCon. Vertont von Peter Rittinger.
Der Juni ist der sechste Monat des Jahres im Gregorianischen Kalender. Benannt ist er nach der römischen Göttin Juno, der Gattin des Göttervaters Jupiter, Göttin der Ehe und Beschützerin von Rom.
Wenn kein störendes Licht da ist, kann man den Verlauf der Frühlingsmilchstraße gut erkennen, der sich von Nordosten nach Südosten erstreckt. Zu sehen ist das mit unzähligen Sternen bevölkerte Band unserer Heimatgalaxie.
Noch ist das Frühlingsdreieck am südwestlichen Horizont auszumachen, das aus den drei Sternen Regulus (a Leonis) +1,36 mag im Löwen, Arktur (a Boötis) -0,05 mag im Bootes und Spika (a Virginis) +0,92 mag in der Jungfrau besteht, aber schon wird das Sommerdreieck in diesem Monat in der Nordhemisphäre am Nachthimmel kurz nach Sonnenuntergang im Nordosten aufgehen. Es besteht aus dem Stern Wega (a Lyrae) +0,03 mag in der Leier, Deneb (a Cygni) +1,25 mag im Schwan und Altair (a Aquilae) +0,76 mag im Adler. Vom Sternbild Schwan kommend, zieht sich das Band der Milchstraße durch den Adler hindurch und weiter zum Schützen, wo sich das Zentrum unserer Galaxis befindet.
Etwas östlich vom Stern Deneb, im Sternbild Schwan, ist bereits mit bloßem Auge eine Region, die etwas heller erscheint, zu sehen. Im Fernglas und bei guter Sicht erkennt man ein eigentümlich geformtes Sternentstehungsgebiet, den Nordamerika-Nebel (NGC 7000). Das Doppelsternsystem Albireo (ß Cygni) ist ein sehr schönes Beobachtungsobjekt. Bereits mit einem größeren Prismenfernglas oder einem kleinen Teleskop kann man das System in Einzelsterne auflösen, wobei die beiden Sterne einen deutlichen Farbkontrast aufweisen. Das System besteht aus einem orange-rötlichen Riesenstern der Spektralklasse K3 und einem bläulichen Begleiter der Spektralklasse B9. Zwischen den Sternen ß und y Lyrae im Sternbild Leier ist der berühmte Ringnebel M57 zu bestaunen.
Zu Beginn des Monats Juni geht die Sonne um 21.30 Uhr unter, am 15. des Monats um 21.43 Uhr und am 31. Juni um 21.41 Uhr. Der Sonnenaufgang ist am 1. Juni um 5.05 Uhr, am 15. um 4.58 Uhr und am 31. des Monats um 5.03 Uhr. Am 21. Juni um 13:28 Uhr MESZ ist Sommeranfang. Im Moment der Sommersonnenwende steht die Sonne im Vergleich zu den Hintergrundsternen im sogenannten Sommerpunkt – jenem Punkt der Ekliptik, der genau 270° vom Frühlingspunkt entfernt ist.
Der abnehmende Mond geht am 1. Juni um 0.27 Uhr auf und befindet sich im Sternbild Schütze. Er ist noch zu 83% beleuchtet. Am 15. zeigt sich die sehr schmale, nur 56,3 Stunden alte Mondsichel tief in der Abenddämmerung. Sie ist erst zu 7,3 % beleuchtet. Die Sichel geht um 23.15 Uhr im Westnordwesten unter. Am Monatsende geht der abnehmende Mond erst um 23.15 Uhr auf. In den höchsten Punkt seiner täglichen Bahn gelangt der Mond um 4.45 Uhr mit 32° im Sternbild Wassermann. Am 17. zieht der zunehmende Mond an Mars vorüber und zu dieser Konjunktion gesellen sich tief am abendlichen Westhimmel auch Venus und Saturn.
Im Juni befindet sich Merkur sehr nahe der Sonne und erreicht am 28. seine obere Konjunktion, deshalb bleibt er den gesamten Monat hindurch unbeobachtbar.
Die Venus kann im gesamten Juni als -4,1 mag heller Abendstern bis Mitternacht beobachtet werden.
Unser roter Nachbarplanet kann im Juni im Sternbild Löwe bis kurz nach Mitternacht gesehen werden. Am 6. zieht er an dem etwa gleich hellen Regulus vorüber. Die Helligkeit des roten Planeten nimmt im Laufe des Monats von +1,1 auf +1,3 mag ab.
Jupiter kann im Juni ab Mitternacht über dem Südost-Horizont im Sternbild Fische beobachtet werden.
Der große Ringplanet Saturn kann in der ersten Nachthälfte im Sternbild Jungfrau beobachtet werden. Saturns Helligkeit geht im Laufe des Monats von +1,0 auf +1,1 mag zurück.
Am 27. Juni hat der Meteorstrom der Juni-Bootiden sein Aktivitätsmaximum mit variablem ZHR. Der Radiant befindet sich in der nördlichen Region des Sternbildes Bootes (Bärenhüter).
Der Komet C/2009 R1 (McNaught) ist zunächst am nordöstlichen Morgenhimmel im Grenzbereich der Sternbilder Fische, Dreieck und Andromeda zu finden, je nach geographischer Breite wird er dann ab Mitte Juni zirkumpolar. Seine Helligkeit beträgt Anfang Juni etwa 7,0 mag aber steigt schnell an, bis möglicherweise 4,0 mag zum Ende des Monats Juni. Zur Beobachtung empfiehlt sich die Zeit kurz vor Dämmerungsbeginn, wenn der Komet seine maximale Höhe am noch dunklen Himmel mit etwa 15° erreicht. Am 8. Juni gibt es eine enge Begegnung mit der Galaxie NGC 891. Am 10. Juni erreicht C/2009 R1 das Sternbild Perseus und zieht 1° nördlich an Messier 34 vorbei. Die Erdnähe erfolgt am 15. Juni, mit einem Abstand von 1,13 AE.
Als Sternbild des Monats betrachten wir Corona Borealis (nördliche Krone). Blickt man am späten Juniabend in Richtung Süden, dann kann man zwischen den Sternbildern Herkules und Bootes einen kleinen Halbkreis aus leuchtschwachen, aber dennoch auffälligen Sternen erkennen. Es handelt sich dabei um das Sternbild Corona Borealis. Der hellste Stern Gemma (a Coronae Borealis) ist mit 2,22 mag verhältnismäßig hell gegenüber den anderen Sternen in der Perlenkette, denn sie erreichen nur etwa die vierte Größenklasse. Gemma ist rund 80 Lichtjahre von der Sonne entfernt. Er ist ein bläulich-weißer bedeckungsveränderlicher A0-Stern. Alle 17,36 Tage verringert sich seine Helligkeit um nur 0,1 Größenklassen. Verursacht wird die Verdunklung durch einen lichtschwächeren Begleitstern, der vor dem Hauptstern vorbeizieht. Auch lohnenswert zum Beobachten ist p Coronae Borealis, ein sonnenähnlicher gelber Zwergstern der Spektralklasse G0 V in 55 Lichtjahren Entfernung. Er ist etwas leuchtkräftiger als unsere Sonne und mit etwa 10 Milliarden Jahren etwa doppelt so alt. 1997 wurden bei dem Stern ein Exoplanet und eine zirkumstellare Scheibe, ähnlich dem Kuipergürtel, entdeckt.
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