Lange Mondfinsternis am 15. Juni 2011

Am kommenden Mittwoch wird es zu einer ungewöhnlich lang andauernden totalen Mondfinsternis kommen. Interessierte hoffen auf einen uneingeschränkten Blick gen Himmel.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: NASA, Raumfahrer.net.

NASA/GSFC/F. Espenak
Mondfinsternis am 15. Juni 2011 – Daten und Fakten
(Bild: NASA/GSFC/F. Espenak)

Behindern nicht Wolken, Nebelschwaden oder ein ungünstiger Standort den Blick, wird der Mond über die ganze Nacht des 15. Juni hinweg zu sehen sein. Die Bezeichnung Mondfinsternis erweist sich als verwirrend: Obwohl sich die Erde zeitweise ziemlich exakt zwischen Sonne und Mond befindet, wird der Mond noch ausreichend beleuchtet werden, um sichtbar zu bleiben. Seine Farbe allerdings wird verändert erscheinen: Der Erdtrabant wird rötlich. Die Atmosphäre der Erde sorgt für diese Farbänderung, sie streut rotes längerwelliges Licht in den Kernschatten, während kurzwelligeres grünes und blaues Licht durch Staub und Wasserdampf in der Atmosphäre zurückgehalten wird.

Der zeitliche Verlauf der totalen Mondfinsternis am 15. Juni 2011 wird bezogen auf einen Beobachtungsstandort in Deutschland etwa folgender sein:

  • 19:24 Uhr MESZ Mi.: Eintritt des Mondes in den Halbschatten (Penumbra) der Erde
  • 19:53 Uhr MESZ Mi.: Beginn der sichtbaren Mondfinsternis
  • 20:22 Uhr MESZ Mi.: Eintritt des Mondes in den Kernschatten (Umbra) der Erde
  • 21:22 Uhr MESZ Mi.: Beginn der Totalität
  • 22:12 Uhr MESZ Mi.: Maximale Totalität erreicht
  • 23:02 Uhr MESZ Mi.: Ende der Totalität
  • 00:02 Uhr MESZ Do.: Austritt des Mondes aus dem Kernschatten der Erde
  • 00:32 Uhr MESZ Do.: Ende der sichtbaren Mondfinsternis
  • 01:00 Uhr MESZ Do.: Austritt des Mondes aus dem Halbschatten der Erde

Die Sichtbarkeit des Beginns des Ereignisses in Deutschland hängt stark vom geographischen Standort ab. Im Bereich der Städte Augsburg, Chemnitz, Dresden, Ingolstadt, München, Nürnberg, Regensburg und Ulm beispielsweise wird der Mond schon knapp über dem Horizont zu sehen sein, wenn er in den Kernschatten der Erde eintritt. Im gesamten Verlauf erreicht der Mond in Deutschland keine besonders große Höhe über dem Horizont, weshalb bei der Beobachtung eine freie Sicht auf den Horizont hilfreich ist. Die besten Plätze gibt es woanders: Von Südafrika oder der Insel Mauritius ist die Finsternis vollumfänglich ideal zu verfolgen.
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