Cupola

Es ist das Fenster der ISS zum Weltraum: Die Aussichtskuppel Cupola ist sowohl Beobachtungskuppel für die Erde als auch Roboterarmsteuerzentrale und Beobachtungskuppel für Außenbordeinsäzte. Aber es ist auch einfach ein Plätzchen zum Entspannen.

Autor: Daniel Maurat

Die Aussichtskuppel Cupola (italienisch für Kuppel) ist ein kleines Modul der ISS, welches als „Fenster der ISS“ genutzt wird. Es hat zudem eine Bedienungskonsole für den Manipulatorarm SSRMS/Canadarm 2 und Kommunikationsausrüstung, um mit Raumfahrern bei einem Außenbordeinsatz zu kommunizieren. Cupola ist in erster Linie aber Beobachtungsstand für Erderkundung.

Entwicklung und Bau

Cupola mit offenen „Fensterläden“. Im Inneren der Astronaut Nicolas Patrick.
(Bild: NASA)
Maße
Länge: 1,5 Meter
Breite: 2,95 Meter
Masse: 1,8 Tonnen
Start: 8.2.2010

Cupola war schon in den 1980er Jahren Bestandteil der geplanten US-Raumstation Freedom. Hier hätte das Modul auch die Funktion eines Beobachtungsstandes gehabt. Auch nachdem Russland in das Programm einstieg, blieb Cupola zunächst im Konzept erhalten. Das Beinahe-Aus für Cupola war eine deutliche Überschreitung der Entwicklungs- und voraussichtlichen Baukosten beim vorgesehenen Hersteller Boeing im Jahre 1993. Die NASA strich das Modul daraufhin. Fünf Jahre später, im Dezember 1998, übergab die NASA der ESA vertraglich die Verantwortung über Entwicklung und Bau des Moduls. So wurde Cupola gerettet.

Zunächst war geplant, Cupola am Backbordkopplungsstutzen von Unity anzudocken. Doch dann entschied man sich dafür, das Modul am Verbindungsknoten Tranquility zu montieren.

Cupola wurde von der italienischen Luft- und Raumfahrtfirma Thales Alenia Space in Turin gebaut. Dies wurde durch einen Vertrag zwischen NASA und ESA im Dezember 1998 geregelt. 2005 wurde das Modul in dei USA transportiert und am 7. Juli 2005 im Kennedy Space Center in Cape Canaveral, Florida, eingelagert. Bis 2009 wurde es kaum beachtet, doch mit Eintreffen des Knotenmoduls Tranquility, wurde es wieder lauter um Cupola. In der Space Station Processing Facility wurden die beiden Module miteinander verbunden und auf ihren Start vorbereitet.

Aufbau

Die Golfküste der USA bei Nacht, aufgenommen aus Cupola.
(Bild: NASA)

Cupola ist im Gegensatz zu den übrigen Modulen des US-basierten Teils der Station ein recht kleines Modul. Es verfügt aber sechs in einem Sechseck angeordnete trapezförmige Seitenfenster und ein kreisrundes Fenster mit einem Durchmesser von 80 cm auf dem „Dach“. Damit bietet sich eine einmalige Panoramasicht, die nur noch durch den Ausblick bei einem Außenbordeinsatz übertroffen werden kann. Zum Schutz der Fenster vor Mikrometeoriten und Triebwerksabgasen existieren außen spezielle Abdeckungen, die von innen geschlossen werden können. Sie werden nur geöffnet, um Beobachtungen zuzulassen. Cupola verfügt darüber hinaus über einen passiven CBM ohne Luke, mit dem es an Tranquility Nadir angekoppelt ist. br>
Im Inneren befinden sich eine Bedienungskonsole für den Roboterarm SSRMS/Canadarm 2 und Ausrüstung, um mit Astronauten zu kommunizieren, die einen Außenbordeinsatz absolvieren. Das Modul bietet Platz für ein bis zwei Raumfahrer. Es kann aber auch mit Kameras ausgerüstet werden, um die Erde zu beobachten. Abgesehen von diesen wichtigen Aufgaben ist das Modul auch als ein Entspannungsort für die Astronauten gedacht.

Im Orbit

Cupola wurde, zusammen mit Node 3 Tranquility, am 8. Februar 2010 während der Mission STS 130 des Space Shuttles Endeavour vom Kennedy Space Center aus gestartet. Zu diesem Zeitpunkt war Cupola nicht an seinem endgültigen Bestimmungsort montiert, sondern am Bug von Tranquility. Nach zwei Tagen Flug dockte das Shuttle an die ISS an. Schon am 12. Februar wurde Tranquility nach Unity-Backbord versetzt. Am 15. Feburar wurde es dann ernst für Cupola: mit Hilfe des Stationsmanipulators Canadarm 2 wurde es von seiner Transportposition an seinen Bestimmungsort Tranquility-Nadir umgekoppelt. Einen Tag später wurde eine Isolierung, welche die Kuppel während der Montage schützte, von Nicolas Patrick und Robert L. Behnken bei einem Außenbordeinsatz abgenommen und danach die „Fensterläden“ zum ersten Mal geöffnet. Im Inneren aktivierten die Astronauten das Modul. Nachdem die wichtigsten Aufgaben erfüllt waren, koppelte die Endeavour am 19. Februar ab und landete zwei Tage später auf dem Gelände des Kennedy Space Center.

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