Discovery sicher gelandet

Kommandant Rick Sturckow landete das Space Shuttle Discovery sicher auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien und beendete damit die fast 14-tägige Mission zur Internationalen Raumstation.

Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: NASA.

Die Bodenkontrolle in Houston weckte die Astronauten ein letztes Mal um 15:32 Uhr MESZ mit dem Lied „Big Boy Toys“ von Aaron Tippin. Das Lied wurde Kommandant Sturckow gewidmet.
Nachdem gestern bereits zwei Landeversuche in Florida wegen schlechten Wetters abgesagt werden mussten, versuchte Flugdirektor Richard Jones heute ein weiteres Mal Florida als Landeort zu nutzen. Das Wetter machte aber auch dieses Mal einen Strich durch die Rechnung und die beiden Landegelegenheiten mussten abermals abgesagt werden. Ursprünglich wollte Jones erst am Samstag eine Landung in Kalifornien in Erwägung ziehen, allerdings zeigte der Wetterbericht eine Verschlechterung der Bedingungen in Kalifornien für Samstag und so entschied er sich schon heute für eine Landung an der Westküste der USA.

NASA-TV
Die antriebslose Raumfähre mit Kondesstreifen an den Flügelspitzen – ein seltener Anblick.
(Bild: NASA-TV)

Nach Abschluss aller Vorbereitungen an Bord des Space Shuttles begab sich die Besatzung in ihre orangefarbenen Druckanzüge, zündete um 1.47 Uhr MESZ die beiden Düsen des Orbitalen Manöver Systems und bremste den Orbiter stark genug ab, um so den Wiedereintritt einzuleiten. Um 2.53 Uhr MESZ erreichte das Space Shuttle sicher den Boden auf der Landebahn 22 der Edwards Air Force Base und beendete eine ca. neun Millionen Kilometer lange Reise. Es war die insgesamt 54. Landung eines Space Shuttle in Kalifornien.

Während der fast 14 Tage langen Mission STS 128 stockte die Besatzung die Vorräte an Bord der Internationalen Raumstation auf und erweiterte die wissenschaftlichen Fähigkeiten der Station. Insgesamt wurden über sieben Tonnen an Gütern auf die ISS transferiert. Die Crew absolvierte darüber hinaus drei Außenbordeinsätze, in denen sie neben kleineren Reparaturen, die Station auf die Ankunft des Node-3-Moduls Tranquility vorbereitete. Außerdem brachte sie die an der Außenseite des europäischen Weltraumlabors Columbus verankerten Experimente EuTEF und MiSSE wieder mit zur Erde, wo sie von Wissenschaftlern ausgewertet werden.

Mit an Bord des Space Shuttle war Tim Kopra, der nach 58 Tagen im All seine Langzeitmission beendete. Für ihn an Bord der Internationalen Raumstation befindet sich die amerikanische Astronautin Nicole Stott, die bis zur nächsten Shuttlemission an Bord der Station ihren Dienst absolviert.

Die nächste Shuttlemission, STS 129, ist für November dieses Jahres geplant. Während der 11-tägigen Mission soll die Besatzung, bestehend aus dem Kommandanten Charles Hobaugh, Pilot Barry Wilmore und den Missionsspezialisten Leland Melvin, Randolph Bresnik, Michael Foreman und Robert Satcher, Ersatzteile zur Internationalen Raumstation liefern und diese an der Außenseite der Station anbringen. Zu den Ersatzteilen gehören unter anderem zwei Gyroskope, ein Stickstofftank und ein Greifmechanismus für den Roboterarm der Raumstation. Insgesamt sind derzeit drei Außenbordeinsätze während der Mission geplant. STS 129 wird nach derzeitigem Stand auch die letzte Mission sein, bei der ein Langzeitbesatzungsmitglied mit dem Space Shuttle transportiert wird. Alle zukünftigen ISS-Besatzungsmitglieder werden mit der russischen Sojus-Kapsel transportiert. Mit der STS-129-Mission verbleiben nach jetzigem Stand noch sechs Shuttlemissionen, bevor die Orbiter ausgemustert werden.

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