Dnepr erfolgreich gestartet

Heute, am 17. August 2011, startete von der russischen Raketenbasis Jasny eine Rakete vom Typ Dnepr und transportierte erfolgreich eine Reihe Kleinsatelliten ins All.

Ein Beitrag von Daniel Maurat. Quelle: NSF.

ESA / S. Corvaja
Start einer Dnepr .
(Bild: ESA / S. Corvaja)

Der Start erfolgte um 13:12 Uhr Lokalzeit (9:12 Uhr MESZ) vom Raketenstützpunkt Jasny nahe der kasachischen Grenze. Die Trägerrakete vom Typ Dnepr, gebaut von der ukrainischen Firma KB Juschnoje, brachte dabei die Hauptnutzlasten, die Satelliten Sich-2 und NigeriaSat 2, sowie die Nebennutzlasten NigeriaSat X, RASAT, EduSAT, AprizeSat 5, AprizeSat 6 und BPA 2 auf einen sonnensychronen Orbit (SSO).
Die eine Hauptnutzlast, der ukrainische Satellit Sich-2 (ukr. Sich für Eule), soll dazu dienen, mittels optischer und Infrarot-Kameras Bilder für Landwirtschafts- und Entwicklungsplanung, Kartographie sowie das Überwachen von Naturkatastrophen zu machen. Sich-2 ist der dritte Satellit der Sich-Reihe, wobei der erste Vertreter, Sich 1, im August 1995 startete und gleichzeitig der erste ukrainische Satellit seit dem Zerfall der UdSSR war. Der zweite Satellit, Sich-1M, startete 2004, wobei die Rakete ihn auf einem zu niedrigen Orbit aussetzte. Trotzdem konnte der Satellit seine Aufgaben erfüllen. Beide Satelliten wurden von einer Zyklon-3-Rakete gestartet.

Die zweite Hauptnutzlast, NigeriaSat 2, soll zusammen mit NigeriaSat X auch zur Erdbeobachung genutzt werden, wobei NigeriaSat 2 hochauflösende Bilder macht, während NigeriaSat X ein Spektrometer mit sich führt. Beide Satelliten kommen aus Nigeria, wobei sie von der britischen Firma SSTL gebaut wurden.

Der türkische RASAT ist der erste von der Türkei selbst gebaute Satellit. Er soll dabei den 2006 außer Dienst gestellten Satelliten BILSAT-1 ersetzen. RASAT besitzt einen Multispektralsensor mit einer Auflösung von 15 m sowie einen panchromatischen Sensor mit einer Auflösung von 7,5 m. Auch er soll dabei zur Erdbeobachtung dienen.

Der Nanosatellit EduSAT von der Sapienza Universität Rom soll zur Technologiedemonstration dienen. Mit ihm sollen neue Solarzellen, Transponder sowie die Deorbitation von Satelliten getestet werden. Die wissenschafliche Nutzlast soll die Flussdichte der solaren Strahlung messen, sowie das Erdmagnetfeld untersuchen und die kosmische Strahlung messen.

Die beiden von der argentinischen Firma Aprize betriebenen Satelliten AprizeSat 5 und AprizeSat 6 sollen sowohl zur Kommunikation als auch zur Identifikation von Schiffen auf See dienen.

Die letzte Nutzlast, der Blok Perspektivnoy Avioniki 2 oder auch BPA 2, blieb absichtlich mit der Oberstufe der Dnepr verbunden. Es soll zwar nur eine kurze Mission haben, aber mit ihm soll die Nutzung von Navigationsnutzlast im Weltraum getestet werden. Der Vorgänger hierzu, BPA 1, startete mit den beiden ESA-Satelliten Prisma und Picard.

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