Zu Beginn der Woche hat der Rat der Europäischen Südsternwarte ESO den Aufbau des European Extremely Large Telescope in Chile beschlossen. Es wird nach seiner Fertigstellung das größte optische Teleskop weltweit darstellen und vielfältige Forschungsmöglichkeiten bieten.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: ESO.
Der aus mehreren sechsseitigen Segmenten zusammengesetzte Hauptspiegel soll einen Durchmesser von 39,30 m besitzen, das ganze Projekt etwa 1,1 Milliarden Euro kosten. Über eine ausgeklügelte adaptive Optik sollen sich Bewegungen der ohnehin klaren und kalten Luft weitgehend ausgleichen lassen. Anschließend kann das Licht auf verschiedene Sensoren geleitet werden, die im optischen und infraroten Spektralbereich hochempfindlich sind.
Um den Bau des Teleskops sicher zu stellen, ist die Zustimmung von mindestens zwei Dritteln der Ratsmitglieder erforderlich. Bei der Ratstagung am Montag in Garching gab es 6 feste Zusagen und 4 Absichtserklärungen, die noch einer formalen Bestätigung bedürfen. Auch die übrigen fünf Ratsmitglieder haben ihre Unterstützung zugesagt, so dass Entwicklungs- und Bauaufträge wohl noch in diesem Jahr rausgehen können.
2012 soll bereits mit Infrastrukturmaßnahmen am Cerro Armazones in Nordchile, ganz in der Nähe weiterer Standorte der ESO begonnen werden. Die Europäische Südsternwarte feiert in diesem Jahr den 50. Jahrestag ihrer Gründung. Mittlerweile vereinigt sie wissenschaftliche Ambitionen von 15 Staaten weltweit. Zur ESO gehören Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Spanien, die Schweiz und die Tschechische Republik. Der wissenschaftliche Beobachtungsbetrieb des E-ELT soll zu Beginn des nächsten Jahrzehnts aufgenommen werden.
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