EADS Astrium führt ARV Studie durch

EADS Astrium wurde von der ESA mit der Durchführung einer Studie zur Weiterentwicklung des ATVs beauftragt

Ein Beitrag von Tobias Willerding. Quelle: EADS Astrium.

EADS Astrium / Silicon Worlds
Das ARV im Erdorbit.
(Bild: EADS Astrium / Silicon Worlds)

Nach dem erfolgreichen Flug des ATVs „Jules Verne“ im Jahre 2008 will die ESA nun das Konzept weiterentwickeln und hat EADS Astrium mit der Durchführung einer Studie zu einem rückkehrfähigen ATV, genannt ARV (Advanced Re-entry Vehicle), beauftragt. Das Volumen dieses Auftrags beträgt 21 Millionen Euro. Die Studie geht über 18 Monate und soll rechtzeitig vor der nächsten ESA-Ministerratskonferenz abgeschlossen sein, wo dann über eine Vollentwicklung entschieden wird. Laut EADS Astrium könnte das ARV im Jahre 2016 seinen Jungfernflug unternehmen. Anschließend könnte dann im Jahre 2022 ein bemanntes ARV erstmals von Kourou starten, wenn von der ESA rechtzeitig das entsprechende Geld bereitgestellt wird. Ursprünglich hatte der ESA-Generaldirektor Jean-Jaques Dordain bereits für die letzte ESA-Ministerratskonferenz 2008 ein deutlich höheres Budget für das ARV eingeplant, jedoch musste er dies aufgrund der Finanzkrise signifikant kürzen, sodass nur noch 21 Millionen Euro übrig geblieben sind.

Warum ein ARV?
Wenn das Shuttle im Jahre 2010 seinen letzten Flug unternommen hat, wird die russische Sojus-Kapsel vorerst das einzige Raumfahrzeug sein, das Fracht zur Erde zurückbringen kann. Die Rückkehrkapsel der Sojus ist jedoch sehr klein und neben den drei Kosmonauten ist dort nicht mehr viel Platz für Experimente. Für die Amerikaner sollen dann ab 2010/2011 die momentan in der Entwicklung befindlichen Kapseln Cygnus von Orbital Sciences und Dragon von SpaceX die Versorgung der Station mit Fracht übernehmen. Lediglich Dragon wird in der Lage sein, Fracht wieder zur Erde zurückzubringen. Im Anbetracht der Redundanz, der in der Raumfahrt allgegenwärtigen Terminverschiebungen und der eigenen europäischen Interessen ist es daher sinnvoll, die Entwicklung von eigenen Kompetenzen zu untersuchen.

Das zweite ATV, „Johannes Kepler“, befindet sich gerade im Bau und soll nach aktuellen Planungen am 18. November 2010 von Kourou mit einer Ariane 5 starten.

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