Ein unbekannter Ringplanet

Das Very Large Telescope in Chile beobachtete kürzlich einen Ringplaneten, jedoch nicht den Saturn.

Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: ESO.

None
Uranus und seine größten Monde
(Bild: ESO)

Es ist nicht etwa eine Amateuraufnahme, die auf der Website eines der größten Teleskope der Welt – dem europäischen Very Large Telescope (VLT) – veröffentlicht wurde. Denn der abgelichtete Ringplanet ist für den wohl bekanntesten seiner Art, den Saturn, viel zu lichtschwach.

Tatsächlich hat das VLT den Uranus anvisiert, der in durchschnittlich 3000 Kilometern Entfernung die Sonne umkreist – das entspricht dem 20fachen Abstand Erde-Sonne.

Das Foto zeigt Uranus, der von seinen Ringen und einigen Monden umkreist wird. Es wurde mithilfe einer Infrarotkamera am 19. November mithilfe des VLT aufgenommen.
Die Ringe des Uranus wurden erst 1977 durch zwei Astronomenteams aus Australien entdeckt, als dieser einen Stern bedeckte und daher sehr gut zu erforschen war. Fotos der NASA-Sonde Voyager-2 zeigten schließlich 1986 eine Vielzahl von dünnen Ringen. Sie sind von der Erde aus im sichtbaren Spektralbereich nicht zu entdeckten.
Uranus besitzt im Vergleich zu anderen Planeten des Sonnensystems eine eigentümliche Rotationsachse, die in Richtung der Ebene des Sonnensystems geneigt ist (und nicht aus ihr heraus, wie die Rotationsachsen der anderen Planeten). Während des Zusammentreffens mit Voyager-2 1986, war der Südpol des Gasriesen in Richtung Erde gerichtet. Heute, 16 Jahre später, sehen wir Uranus so wie Saturn, wenn sein Ringsystem am stärksten „geöffnet“ ist.

Nach oben scrollen