Endeavour bereit zur Landung

Nach dem Ablegen der US-Raumfähre von der Internationalen Raumstation wurden der Hitzeschutz erneut überprüft und die Vorbereitungen für eine Landung am Freitag vorgenommen. Außerdem wurden mehrere Kleinsatelliten aus der Ladebucht des Shuttles gestartet.

Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: NASA.

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Die beiden Ande-2-Satelliten werden aus ihrem dreiteiligen Transportbehälter entlassen.
(Bild: NASA-TV)

Die Crew wurde gestern um 8:03 Uhr MESZ mit dem Lied „I Got You Babe“ von Sonny und Cheer geweckt. Das Lied wurde dem japanischen Astronauten Koichi Wakata gewidmet, der insgesamt 133 Tage an Bord der Internationalen Raumstation verbrachte.

Die Besatzung bereitete den ganzen Tag über das Space Shuttle auf die kommende Landung vor. Zu diesem Zweck testeten Kommandant Mark Polansky und Pilot Doug Hurley zuerst die Steuerflächen des Orbiters. Diese werden in der letzten Phase des Wiedereintritts benutzt, wenn die Atmosphäre dicht genug ist, um das Shuttle zu navigieren. Als Zweites testeten die beiden das Reaction Control System der Raumfähre. Diese Steuerdüsen werden zur Lageregelung des Orbiters in der frühen Phase des Wiedereintritts genutzt. Während des Tests versagte eine der Düsen ihren Dienst. Der Ausfall der F2F-Düse hat aber keinen Einfluss auf die kommende Landung, da sie nicht während des Wiedereintritts genutzt wird.

Die Besatzung setzte außerdem noch während des Tages zwei kleine Forschungssatelliten aus. Der erste Satellit, DRAGONSat, der aus zwei Teilen besteht, ist mit speziell für die Erdumlaufbahn entwickelten GPS-Empfängern ausgerüstet. Mithilfe der beiden Teile von DRAGONSat soll die automatische Annäherung von zwei Satelliten mittels GPS-Daten erforscht werden.

Der zweite Satellit ANDE-2 soll den Effekt der Erdatmosphäre auf verschiedene Objekte mit gleicher Größe, aber unterschiedlichen Massen analysieren. Auch dieser Satellit besteht daher aus zwei Teilen, nämlich ca. 50 cm durchmessenden Kugeln mit Massen von 50 bzw. 25 kg. Alle Satelliten wurden von Studenten in Texas entwickelt.

Die Crew gab Interviews mit verschiedenen Reportern am Boden, bevor sie die Ku-Band-Antenne verstaute, die für Breitbandkommunikation, wie z. B. Fernsehbilder genutzt wird. Anschließend bereitete sie das Mitteldeck des Orbiters vor und verstaute die komplette Ausrüstung.

Am Boden hat derweil das Damage Assessment Team seine Analyse, der während der späten Inspektion gewonnen Daten, abgeschlossen und das Space Shuttle für den Wiedereintritt freigegeben.

Die Endeavour befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 330 Kilometern.

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Die gefährdetsten Teile des Hitzeschildes werden vor der Rückkehr erneut genauestens untersucht.
(Bild: NASA-TV)

Zuvor absolvierte die Crew erfolgreich die routinemäßige späte Inspektion des Hitzeschildes der Endeavour. Dazu benutzten Kommandant Mark Polansky, Pilot Doug Hurley und Missionsspezialistin Julie Payette den Roboterarm des Shuttles, um das Orbiter Boom Sensor System zu greifen. Mit den Sensoren an dem ca. 15 Meter langen Ausleger wurden die beiden Flügelkanten sowie die Nasenkappe des Orbiters untersucht.
Obwohl bereits zu einem früheren Zeitpunkt in der Mission das Hitzeschild des Space Shuttle für die Rückkehr zur Erde freigegeben wurde, wird diese späte Inspektion durchgeführt, um auszuschließen, dass es während seines Aufenthalts im All von Weltraumschrott oder Mikrometeoriten getroffen wurde. Die bei der Inspektion gewonnenen Bilder wurden anschließend vom Damage Assessment Team (DAT) ausgewertet.

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