Erfolgreicher Zwischenstand der Mission Shenzhou 5

Heute morgen schrieb China ein Stück Raumfahrt-Geschichte. Die Flug des „göttlichen Schiffes“ dauert noch an und Probleme scheinen fern.

Ein Beitrag von Felix Korsch. Quelle: Xinhua, People’s Daily.

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Das Gesicht eines Volkshelden: China feiert seinen ersten bemannten Raumflug.
(Bild: Xinhua)

Der erste bemannte Raumflug der Volksrepublik China verläuft bislang ohne jegliche Zwischenfälle. So konnten bereits zweiundzwanzig Minuten nach dem Start um neun Uhr Beijing-Zeit (drei Uhr MESZ) die vier Solarzellen-Ausleger des Raumschiffes entfaltet werden, nachdem der Zielorbit in einer Höhe von 200 mal 343 Kilometer erreicht wurde. Um 15.57 Uhr Beijing-Zeit wurde dann der Orbit mit Hilfe der bordeigenen Triebwerke auf auf eine kreisrunde Umlaufbahn von 343 mal 343 Kilometern angehoben. Dies geschah offenbar ferngesteuert vom Boden aus. Mittlerweile befindet sich die Kapsel im zehnten Erdumlauf. Entsprechend ist die Rolle des Taikonauten Yang Liwei eher eine passive: er gilt als Hauptnutzlast dieses Fluges, schließlich ist seine sichere Rückkehr das vordergründige Ziel dieser Mission. Yang soll sich während seines 21-stündigen Fluges lediglich angeschnallt in der dreisitzigen Rückkehrkapsel aufhalten. Entgegen vor dem Start geäußerter Vermutungen befindet sich an der Spitze des Raumschiffes offenbar noch kein Kopplungsapparat. Um Notfällen vorzubeugen wurde die Bahn des Raumschiffes so ausgelegt, um eine sofortige Rückkehr in Form eines ballistischen Abstieges in jeder Phase des Fluges zu ermöglichen.
In China wird die Mission mit einem entsprechend euphorischen Medien- und Propagandarummel begleitet. Allerdings werden Bilder nicht live übertragen, so wie auch der Start nur zeitversetzt gesendet wurde. Trotzdem ist man sichtlich bemüht, aktuelle Informationen zeitnah zu veröffentlichen. Zu sehen waren unter anderem Bilder der mit ins All mitgeführten chinesischen Staatsflagge und der Fahne der UNO – jeweils im Miniaturformat. Yang grüßte aus dem All seine Familie und betonte mehrmals, dass es ihm „sehr gut“ gehe. „Es sieht hier einfach herrlich aus“, fügte der 38-jährige Luftwaffenpilot an. Seinem Sohn erzählte er, dass er sich „im Anblick unserer wunderschönen Erde vollkommen verfangen“ habe. Weiterhin sprach er mit dem chinesischen Verteidigungsminister Cao Gangchuan und betonte, seine ihm übertragenen Aufgaben erfolgreich auszuführen. Staatspräsident Hu Jintao hob im staatlichen Fernsehen die besondere Bedeutung dieser Mission für die Volksrepublik hervor: „Dies ist der Ruhm unseres großen Vaterlandes.“
Lobend fallen auch die ersten internationalen Reaktionen auf den chinesischen Vorstoß aus. „Unsere herzlichsten Glückwünsche an die Volksrepublik China für diesen großen Erfolg“ wird Jean-Jacques Dordain, Generaldirektor der Europäischen Weltraumbehörde ESA, zitiert. Vor dem Taikonauten Liwei liegen nun noch weniger als sechs Stunden Flugzeit. Auch für die Rückkehr sieht alles positiv aus. Die Wetteraussichten für das Zielgebiet in der Inneren Mongolei sind laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua ausgezeichnet. Bislang ist eindeutig klar: China kann noch höher hinaus!

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