Ersatzraumschiff für Sojus MS-22-Besatzung auf dem Weg zur ISS

Kopplung für Sonntag geplant. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski.

Quellen: GK Roskosmos, TASS, RIA Nowosti 24. Februar 2023.

Rakete mit Sojus MS-23 nach dem Abheben. (Bild: Roskosmos / NASA-TV)

Baikonur, 24. Februar 2023 – Das Ersatzraumschiff für die russisch-amerikanische Besatzung der defekten Sojus MS-22-Kapsel ist auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS. Sojus MS-23 stieg am Freitag, dem ersten Jahrestag des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine, um 01:24 Uhr deutscher Zeit an der Spitze einer Sojus-2.1a-Trägerrakete unbemannt vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan auf, teilte die GK Roskosmos mit. Die Ankopplung an das Poisk-Modul ist für Sonntag um 02:01 Uhr geplant.

Das Raumschiff bringt anstelle der sonst dreiköpfigen Besatzung fast 430 Kilogramm Ausrüstungen für wissenschaftliche Experimente und frische Lebensmittel für die Russen Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sowie ihren NASA-Kollegen Frank Rubio auf die Umlaufbahn. Deren Mission war wegen eines irreparablen Schadens am Wärmeaustauschsystem ihres Raumschiffes bis zum 27. September auf mindestens 370 Tage verlängert worden, was einen neuen ISS-Rekord bedeutet. Dann kehren sie mit dem Neuankömmling auf die Erde zurück.

Der Havarist landet bereits Ende März leer in der kasachischen Steppe. Bemannt sei das nicht möglich, da eine Kabinentemperatur von 60 bis 70 Grad drohe, wie der Flugleiter des russischen ISS-Segments und Generalkonstrukteur für bemannte Komplexe und Systeme, Wladimir Solowjow, am Donnerstag sagte. Zudem gebe es auch verschiedene Geräte an Bord, deren Mikroschaltungen bereits bei 40 bis 50 Grad zu versagen beginnen. Nach den neuesten Erkenntnissen habe der Meteorit, der das Leck schlug, einen Durchmesser von 1,5 bis 2 Millimetern gehabt. Bisher sei man von 0,8 Millimetern ausgegangen.

Gerhard Kowalski

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