ExoMars: Telespazio VEGA Deutschland begleitet Ankunft

Die ESA-Sonde ExoMars Trace Gas Orbiter (TGO) soll am 19. Oktober 2016 am Mars ankommen und das Landemodul Schiaparelli, absetzen. Die Vorbereitung und Ausführung dieser kritischen Betriebsphase der Mission, welche vom Europäischen Raumfahrtkontrollzentrum (ESA/ESOC) in Darmstadt gesteuert wird, wird unterstützt von Experten des Darmstädter Raumfahrtunternehmens Telespazio VEGA Deutschland (Leonardo/Thales). Eine Pressemitteilung von Telespazio VEGA Deutschland.

Quelle: Telespazio VEGA Deutschland.

Proton-Start mit ExoMars Trace Gas Orbiter (TGO). (Bild: Roskosmos)
Proton-Start mit ExoMars Trace Gas Orbiter (TGO). (Bild: Roskosmos)

Die Telespazio VEGA-Experten sind Teil der ESOC-Teams in der Flugkontrolle (FCT) und Software Support (SWS), und werden, unter der Gesamtleitung der ESA, eine herausfordernde Phase der Mission unterstützen: Die Trennung des Landemoduls Schiaparelli vom TGO-Mutterschiff am 16. Oktober 2016; die Anhebung der Umlaufbahn des TGO am 17. Oktober 2016; das kritische Manöver des TGO am 19. Oktober 2016, welches die Sonde in die Umlaufbahn des Mars bringt.

Ebenfalls am 19. Oktober soll Schiaparelli auf dem Mars landen. Diese Manöver wurden während der letzten drei Monate intensiv trainiert: Das FCT und SWS durchliefen am ESOC so genannte Simulation Campaigns, während derer nominale als auch fehlerinduzierte Szenarien geprobt wurden. Diese Trainings wurden von zwei erfahrenen Telespazio VEGA Simulation Officers entwickelt und geleitet. Dazu nutzen sie den Satellitenbetriebs-Simulator, den das Unternehmen für ExoMars TGO, gemeinsam mit anderen Partnern, entwickelt hat.

Der präzise Anflug, die Trennung von Sonde und Landemodul sowie das Manöver, um in die Umlaufbahn des Mars einzuschwenken, wurden vom ESOC Flugdynamik-Team vorbereitet, in welchem sich ebenfalls hoch qualifizierte Telespazio VEGA-Mitarbeiter befinden. Zusätzlichen Support liefert das Unternehmen an die ESA durch Experten im Bodenstationsbetrieb und ICT-Engineering. Viele weitere missionskritische Bodensysteme, welche dazu genutzt werden, den ExoMars TGO zu steuern und seine Aktivitäten zu planen, entwickelte Telespazio VEGA Deutschland, gemeinsam mit Partnern, für die ESA, darunter das Missionsplanungssystem (MPS) und das Missionskontrollsystem (MCS).

ExoMars Trace Gas Orbiter (TGO) bei Startvorbereitungen in Baikonur. (Bild: Roskosmos)
ExoMars Trace Gas Orbiter (TGO) bei Startvorbereitungen in Baikonur. (Bild: Roskosmos)

ExoMars ist eine spannende Marserkundungsmission, die durch internationale Zusammenarbeit mit Roskosmos ermöglicht wurde. Der Hauptauftragnehmer, verantwortlich für den ExoMars-Satelliten in Europa, ist Thales Alenia Space (Thales/Leonardo-Finmeccanica). Viele der Technologien an Bord wurden ebenfalls von Leonardo-Finmeccanica entwickelt.

In der ersten Phase der Mission (2016) fliegt der Mars-Spurengas-Orbiter (TGO) mit einem Demonstrationsmodul zum Eintritt, Abstieg und zur Landung (EDM) zum Mars. In einer zweiten Phase, die auf der Erfahrung der ersten Phase aufbaut, sollen ein Mars-Rover und eine Marsoberflächen-Plattform folgen. Der 2020er ExoMars-Rover wurde entworfen, um nach Spuren von heutigem oder früherem Leben zu suchen, indem er mithilfe eines Bohrers und einem weiteren Satz leistungsfähiger Instrumente Unterbodenproben sammelt und analysiert. ExoMars wird zeigen, wie neue Technologien dabei helfen, den Weg für zukünftige Marsmissionen zu bereiten, die Proben zurück zur Erde bringen sollen.

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