Fahrwerktests für Curiosity

Die Beweglichkeit des Marsrovers Curiosity wurde im kalifornischen Pasadena im Labor für Strahlantrieb (JPL) getestet, berichtete die US-amerikanische Weltraumagentur (NASA) am 13. September 2010.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: JPL, NASA. Vertont von Peter Rittinger.

NASA/JPL-Caltech

In Vorbereitung des Fahrbetriebs auf der Marsoberfläche, den der Rover Curiosity nach seiner, derzeitigen Planungen zufolge, im August 2012 erfolgten Ankunft aufnehmen soll, wurde Curiosity in einem Reinraum des Labors für Strahlantrieb in der ersten Septemberhälfte 2010 über eine Anzahl von Rampen geschickt. Am 23. Juli 2010 war der Rover zum ersten Mal überhaupt aus eigener Kraft gefahren, er hatte sich dabei um jeweils etwa einen Meter vorwärts und rückwärts bewegt.

Das Fahrwerk von Curiosity besteht aus zwei an beiden Seiten des Hauptkörpers des Rovers angebrachten beweglichen Trägern, an welchen jeweils drei Räder mit je einem eigenen Fahrmotor montiert sind. Diese Träger bilden zusammen ein Tragwerk, das es dem Rover erlaubt, über relativ große Bodenunebenheiten, zum Beispiel große Steine, zu fahren, ohne umzukippen.

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Curiosity im Fahrtest am 10. September 2010
(Bilder: NASA/JPL-Caltech)

Die Räder haben einen Durchmesser von jeweils etwa 50 Zentimetern und sind damit rund doppelt so hoch wie die der Marsrover Spirit und Opportunity und höher als ein durchschnittliches bereiftes Rad eines PKWs. Die größeren Räder von Curiosity reduzieren das Risiko, auf dem Mars im Sand steckenzubleiben, hofft man. Um sich auf sandigem Untergrund besser bewegen zu können, Steine besser überfahren zu können und auf Steigungen ausreichend Grip zu haben, sind die Räder auf ihren Laufflächen mit besonderen, hauptsächlich im Zickzack verlaufenden Profilen versehen.

Von den sechs Rädern Curiositys sind die zwei Räder am Bug des Rovers und die beidem am Heck unabhängig voneinander lenkbar. Für die Lenkung gibt es deshalb insgesamt vier Lenkmotore. Lässt es der Untergrund zu, kann Curiosity auf der Stelle um 360 Grad wenden.

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Fahrwerksbestandteile von Curiosity
(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Hindernisse mit einer Höhe von maximal 75 Zentimetern soll Curiosity problemlos überfahren können. Die Bewältigung von Steigungen bis zu 45 Grad hat man dem Rover ebenfalls ins Pflichtenheft geschrieben.

Ob der Rover beim Einsatz auf dem Mars die ihm zugedachten Fähigkeiten gewinnbringend einsetzen kann, wird sich erweisen, wenn er nach dem Start im Herbst 2010 den Flug zum Mars und die Landung dort funktionsbereit überstanden hat. Dann wird Curiosity, auch als MSL für Mars Science Laboratory bezeichnet, zehn wissenschaftliche Instrumente über die Marsoberfläche tragen und sie einsetzen, um Orte zu finden, an welchen es Leben gegeben haben könnte, und um diese Orte hinsichtlich der Möglichkeit, dass Hinweise auf früheres Leben bis heute überdauert haben, zu untersuchen.

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