Warum ist die Archivierung und Aufbereitung von historischen Satellitendaten so wichtig? Wie können historische Daten von alten Satelliten verwendet werden, um sie mit aktuellen Erkenntnissen zu vergleichen? Eine Information der Europäischen Raumfahrtagentur (European Space Agency, ESA).
Quelle: ESA.
Historischen Satellitendaten
Die ESA-Basisaktivitäten, zu denen unter anderem die Erhaltung wertvoller Daten für die Erdbeobachtung gehört, stellen die Weichen für Missionen.
Satellitensysteme liefern große Datenmengen. Diese Informationen werden von Wissenschaftlern und Analysten verarbeitet, um die Erde besser zu verstehen und zu überwachen, und gleichzeitig sorgfältig in den Erdbeobachtungsrechenzentren der ESA archiviert.
Entwicklung des ESA-Heritage Data Programms
Die ESA stellt seit 30 Jahren Daten, technische Informationen und Analysetools zur Verfügung, um eine Vielzahl an Missionen zu unterstützen. Mit dem Heritage Data Programm gewährleistet die ESA den Erhalt und den Zugang zu archivierten Daten von Erdbeobachtungssatelliten für Wissenschaftler, politische Entscheidungsträger und wertschöpfende Unternehmen. Auf diese Weise können wir auf die Geschichte unseres Planeten zurückblicken und gleichzeitig die Zukunft mitgestalten.
Die langjährigen Datensätze sind von großer Bedeutung und werden zur Analyse von Klimaänderungen auf unserem Planeten benötigt. Daher ist es wichtig, dass Satelliten- und andere geowissenschaftliche Daten für zukünftige Generationen erhalten bleiben und auch noch nach vielen Jahren zugänglich und nutzbar sind. Je älter die Daten sind, desto wertvoller werden sie, insbesondere für Langzeitstatistiken, auch wenn sie schwieriger zu finden und zu erhalten sind.
Im Jahr 2008 wurde die Notwendigkeit einer soliden Datenerhaltung auf der Ministerkonferenz der ESA in Verbindung mit der Erdbeobachtung erkannt. Anschließend wurde sie im Rahmen des Programms zur langfristigen Datenerhaltung (LTDP) im Jahr 2012 auf weitere ESA-Weltraumdaten erweitert. Eine zweite Erweiterung des Heritage Data Programms fand vier Jahre später statt.
Im Wissenschaftsdatenzentrum der ESA lagern Daten aus den vergangenen und aktuellen Raumfahrtmissionen der ESA aus den Bereichen Astronomie, Planetologie und Heliophysik. Das Rechenzentrum stellt den Wissenschaftlern innovative Dienste und Werkzeuge für den Zugriff und die Arbeit mit den Daten zur Verfügung, maximiert damit die wissenschaftliche Nutzung der Missionen und ermöglicht eine effiziente Langzeitarchivierung von Daten, Software und Wissen.
Mirko Albani, Heritage Data Programm & Earth Observation Heritage Missions Manager bei der ESA: „Die ESA bemüht sich intensiv darum, Oberflächenaufnahmen digital aufzubereiten und historische Daten an aktuelle anzupassen, um lange Zeitreihen mit vergleichbaren Daten anzulegen. Diese Informationen sind für die aktuelle und zukünftige Generationen von großer Bedeutung.“
Täglich werden neue Terabyte an Daten in das Archiv aufgenommen, die zukünftigen Wissenschaftlern und Analysten ermöglichen, auf die Geschichte der Erde zurückzublicken und auch einen Blick nach vorne zu wagen.
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