Die Arbeiten der Atlantis-Crew gehen weiter. Heute konnte eine während der vergangenen Tage installierte Solarzellen-Anordnung planmäßig entfaltet werden. Dies lässt die ISS nun auf ca. 80 m Länge anwachsen und stellt gleichzeitig die Erfüllung des Hauptziels der 116ten Shuttle-Mission dar.
Ein Beitrag von Alexander Höhn. Quelle: Spaceflight Now/ SpaceDaily.
Am Dienstag wurde das 16 Tonnen schwere Trägerteil mit den Solarzellen mithilfe eines Roboterarms an die Station angebracht. Gestern wurden die Arbeiten durch den kanadischen Astronauten Steve MacLean und den US-Amerikaner Dan Burbank bei einem Einsatz außerhalb der Station fortgesetzt. Hierbei ging ein Bolzen verloren, der jedoch keine weitere Gefahr für die Station oder das Shuttle darstellt.
Die Entfaltung heute lief bis auf einige kleinere Software-Probleme einwandfrei. Im Jahre 2000 gab es beim Entfalten einer identischen Anordnung wesentlich mehr Probleme. Aufgrund der niedrigen Temperaturen froren die gefalteten Teile zusammen, brachen beim Entfalten dann los und erzeugten damit so große Schwingungen, das ein Kabel aus seiner Verankerung sprang. Deshalb wurde diesmal die Prozedur schrittweise durchgeführt, damit sich die Struktur zwischendurch erwärmen kann. Man entfaltete erst um ca. einen Meter, dann auf die Hälfte der Gesamtlänge und dann schließlich auf 100 % der Gesamtlänge.
Bei einem weiteren Ausstieg am Freitag muss nun noch die entfaltete Solarzellen-Anordnung angeschlossen und in Betrieb gebracht werden. Damit verdoppelt sich die der ISS zu Verfügung stehende Energiemenge beinahe. Ist die Station voll ausgebaut, liefert die installierte Anordnung rund ein Viertel der Gesamtenergie.
Der erfolgreiche Einbau dieser Solarzellen-Anordnung ist sehr wichtig für den weiteren Ausbau der Station und die Aufnahme des europäischen und japanischen Forschungsmoduls.