Japanischer Erbeobachtungssatellit IGS 4A ausgefallen

Nach Angaben einer japanischen Regierungsstelle hat der Radaraufklärer IGS 4A am 23. August 2010 seinen Betrieb eingestellt.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Mainichi Japan, THE DAILY YOMIURI.

Der Ausfall des Satelliten ist auf eine Fehlfunktion im Stromversorgungssystem zurückzuführen, wird vermutet. Als wahrscheinlich betrachtet man ein Versagen im Zusammenhang mit den Akkumulatoren des Satelliten.
Das am 2. Februar 2007 auf einer H-2A-Rakete von Tanegashima aus zusammen mit IGS 4B ins All transportierte Raumfahrzeug war zuletzt in einer annähernd kreisförmigen Bahn zwischen 480 und 500 Kilometern über der Erdoberfläche und mit einer Neigung von etwa 97,4 Grad unterwegs. IGS 4A ist der zweiten Radarsatellit, den Japan insbesondere zur Aufklärung von Aktivitäten in Nordkorea und China eingesetzt hat. Vor seinem Ausfall war er der einzige aktive japanische Radaraufklärer. Die Aussichten, den Satelliten noch einmal in einen betriebsfähigen Zustand versetzen zu können, werden als ausgesprochen gering eingeschätzt. Mit Arbeiten zur Reaktivierung des Trabanten hat man aber trotzdem begonnen.

Fünf Jahre lang hätte IGS 4A im Weltraum nutzbar sein sollen, bis 2012 wollte man ihn einsetzen. IGS 1B alias IGS R-1, Japans erster operativer Radaraufklärungssatellit, erreichte ebenfalls nicht seine Auslegungsbetriebsdauer von fünf Jahren. Der 2003 gestartete Satellit fiel 2007 wegen eines Akkumulatorenproblems aus. Bleibt IGS 4A unbenutzbar, bedeutet dies einen weiteren einer ganzen Kette von Rückschlägen im japanischen Aufklärungssatellitenprogramm.

IGS 4A alias IGS R-2 ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 30.586 bzw. als COSPAR-Objekt 2007-005A.

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